Auf Mobilegeeks fand sich gestern ein interessanter Artikel, der die Freude über die neue Regelung zum Roaming ab 2017 doch etwas verblassen lässt.
Zusammenfassend hat Mobilegeeks folgende Kritikpunkte an der neuen Regelung aufgeführt:
Zunächst wird kritisiert, dass die Regelung ja eigentlich schon ab Ende 2015 gelten solle, und die Mobilfunkbetreiber nun eine längere Frist bekommen für die Umstellung, obwohl über das Vorhaben schon 2013 verhandelt wurde.
Dann ist ein großer Kritikpunkt die Menge an Daten etc, die ohne Roaming-Gebühren nutzbar sein sollen. Diese Menge soll „angemessen“ sein. Ein unbestimmter Rechtsbegriff also, der auslegungsbedürftig ist. Der Autor führt an, es könne sich dabei um ungefähr 50 Freiminuten pro Jahr handeln. Das ist natürlich nichts!
Begründet wird dies damit, dass ein „Missbrauch“ verhindert werden solle, also dass sich jemand in einem Land mit günstigen Tarifen eine SIM-Karte kauft und dann günstig in seinem Heimatland über Roaming telefoniert. Dies könne einen negativen Einfluss auf die Preise und schlussendlich den Verbraucher haben. Zu Recht verweist Mobilegeeks darauf, dass dies wie eine Pressemitteilung eines Mobilfunkbetreibers klingt. Die Lobbyarbeit scheint sich in diesem Punkt gelohnt zu haben.
Schließlich findet sich eine kleine Rechnung, dass ab 2016 pro GB Roaming-Daten nur noch 51,20€ anstatt 204,80€ an Aufschlag fällig werden. Das ist doch schon mal was.
Diesem Artikel folgend sieht die neue Regelung wirklich wie ein Schuss in den Ofen aus, das einzig positive scheint zu sein, dass die Kosten für Roaming weiter gedeckelt werden. In Zeiten eines freien Binnenmarktes und der IBANs und BICs erscheint es sehr fragwürdig, dass auf diesem Gebiet noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden wurde.