Letzten Donnerstag bin ich über einen interessanten Themenabend beim WDR gestolpert: Supernerds. Das Thema war die Überwachung des Normalbürgers, nicht nur durch staatliche Stellen aller Herren Länder.

Das Konzept bestand daraus, dass zum einen ein Theaterstück vorgeführt wurde über bekannte Enthüller, von Snowden über Drake bis Assange. Gut, Theater ist nicht so meins, aber jeder hat einen anderen Geschmack.

Der Kernpunkt des Abends war eine Vorführung, was alles mit Daten passieren kann. Versuchskaninchen waren die Zuschauer, die beim Kauf der Tickets ihre Handynummer angeben mussten. Und live in der Sendung zeigten die Mitarbeiter, was alles möglich ist. Es wurden Bewegungsprofile der Zuschauer erstellt, sodass gezeigt werden konnte, wer links- und rechtsrheinisch wohnt. Darauhin konnte eine Heatmap der Zuschauer erstellt werden, wer bei der Schufa, einem der größten und intransparentesten Datensammler, eine größere Chance auf einen Kredit hat, da in deren Bewertung angeblich auch die PLZ einfließen soll. Weitere interessante Vorführungen waren zum Beispiel das Einschalten der Handykamera eines Zuschauers durch die Mitarbeiter, oder auch das Einschalten des Mikrofons am Mobilgerät.

Das alles passierte ohne Wissen der Zuschauer, die selber perplex wirkten.

Die Sendung zielte auf den Normalbürger ab, der sich nicht immer im Klaren sein kann, wer was mit Daten anstellen kann und wie auf PCs und mobile Geräte zugegriffen werden kann, ohne dass der Betroffene es merkt. Und ich denke, dieses Ziel wurde erreicht!

Eine kleine Kritik, die ich aber üben muss, ist dass nicht ausreichend darauf eingegangen wurde, dass Herr Assange von Schweden per Haftbefehl gesucht wird, sich dort wegen einer angeblichen Vergewaltigung verantworten soll und sich deswegen in der Botschaft der Auslieferung entzieht.

Für die, die Interesse an der Sendung haben:

Zu Sehen gibt es die Sendung über die Mediathek des WDR.

Informationen zu dem Theaterstück, das noch bis zum 10.Juni im Schauspielhaus Köln läuft, gibt es hier.

Ein Netzwerk, was an diesem Abend auch da war, war das Netzwerk für Whistleblower.

Von Michael

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