Ich habe es ja schon ein paar Mal gesagt: Bluetooth-Kopfhörer gibt es viele auf dem Markt und spätestens seit der Einführung von Apples kabellosen Ohrhörern ist auch dieser Markt für viele Hersteller sehr attraktiv geworden. Ich hatte die Gelegenheit, mir die komplett kabellosen Ohrhörer Moov 26 von VAVA anzuschauen und war ziemlich angetan von den keinen Knöpfen.
TL;DR
Die Moov 26 von VAVA sind sauber verabeitete Bluetooth-Ohrhörer, die mit ihrer eigenen, kleinen Ladebox kommen. Der Klang ist okay. Allerdings merkt man gerade im direkten Vergleich mit anderen Kopf-/Ohrhörern, dass die Moov 26 ein bisschen leiser und ein bisschen dünner im Klang sind.Der Akku der Ohrhörer selber hält ungefähr zwei Stunden, mittels Ladebox kann man sich gut und gerne 5 Mal nachladen, was allerdings auch etwa 30 Minuten dauert.
Die Bedienung ist leider nur durch Taster auf der Außenseite der Ohrhörer möglich, wodurch man sie eigentlich jedes Mal beim Drücken in den Gehörgang hineindrückt. Das kann unangenehm sein. Dafür bieten sie bei längerem Drücken das Auslösen des Google Assistant, was sie ein ganzes Stück smarter macht, als viele andere Lösungen.
Für 50€ kann man aber im Grunde nicht schimpfen: komplett kabellos, solider Klang und eine meist problemlose Koppelung mit dem Smartphone machen sie auf jeden Fall zu einem guten Deal.
Alternativ könnt ihr euch das Video bei YouTube ansehen
Verarbeitung und Optik
Die Moov 26 von VAVA sind kleine Ohrhörer, bzw. Knöpfe, die man sich einzeln ins Ohr setzt. Eingesteckt stehen sie ein wenig aus dem Ohr heraus – nicht so sehr, dass es völlig komisch aussieht und man an Frankensteins Monster erinnert und vor allen Dingenso sicher, dass sie nicht herausfallen (wobei man für bessere Anpassbarkeit verschiedene Gummiaufsätze mitgeliefert bekommt). Die Knöpfe selber sind kleine Zylinder auf deren Oberseite eine Taste sitzt, mit der man sie steuern kann. Neben dem kleinen Kopf des Ohrhörers befinden sich zwei Kontakte, die die Knöpfe in der Ladeschale mit Strom versorgen.
Die Ladeschale selber ist XXX x XXX x XXX mm groß und XXX Gramm schwer. Der Deckel ist halbtransparent und lässt euch so sehen, wenn die Ohrhörer geladen werden und wie viel Ladung noch in der Schale steckt.
Der Deckel dieser Ladeschale ist übrigens zumindest bei meinem Testmodell wirklich sicher, bzw. fest verschlossen. So sehr, dass ich relativ viel Kraft aufbringen muss, um den Deckel zu öffnen. Ein wenig zu viel, wie ich finde. Auf der Rückseite befindet sich ein microUSB-Anschluss zum Laden.
Im Lieferumfang sind neben Ladeschale und Ohrhörern die oben angesprochenen Gummiteile in verschiedenen Größen, ein microUSB-Kabel und eine kleine Tragetasche dabei. Alle Teile sind sauber verarbeitet und ich habe keine Kanten oder Grate gefunden.
Einrichtung / Benutzung
Wenn ihr die kleine Ladebox das erste Mal aus der Verpackung holt, sollten die Ohrhörer bereits geladen sein – das werden sie übrigens immer sofort, wenn man sie einsetzt. Solange die LEDs leuchten wird noch geladen. Ist alles dunkel, sind sie geladen (oder halt alle Akkus komplett leer). Öffnet ihr den Deckel, könnt ihr die beiden Knöpfe direkt herausnehmen und schaltet beide durch langes Drücken auf die Tasten auf der Oberseite ein. Beide Ohrhörer melden ihren Betrieb akustisch. Nach wenigen Sekunden werden die melden, dass sie untereinander gepaired sind. Über kleine LEDs auf der Oberseite erkennt ihr an einem blau/roten Blinken, dass sie verbindungsbereit sind.
Mit dem Smartphone gekoppelt wird dann eigentlich nur der rechte Ohrhörer des Moov 26. Die Verbindung untereinander handeln sie selber aus. Sobald die Kopplung erfolgreich erfolgt ist, könnt ihr die Knöpfe spätestens dann einsetzen und die Musikwiedergabe starten.
Bei der Benutzung bietet es sich meiner Meinung aber vor allen Dingen an, die Steuerung über das Smartphone durchzuführen. Das liegt vor allen Dingen daran, dass die Ohrhörer des Moov 26 keine touch-sensitiven Oberflächen besitzen, wie die Lösungen von etwa Google oder Apple, sondern auf richtige Tasten setzen. Die sind plan mit der Oberfläche der zwei Ohrhörer und müssen schon etwas kräftiger gedrückt werden. Dabei drücke zumindest aber ich mir die einzelnen Knöpfe in das Ohr hinein und das ist nicht wirklich angenehm.
Die Tasten auf beiden Ohrhörern erfüllen dabei identische Funktionen:
- 1x kurz Drücken: Play/Pause
- 1x lange (~2 Sek) Drücken: Assistant auslösen
- 2x kurz Drücken: nächster Song
- 3x kurz Drücken: vorheriger Song
- 1x lange (~5 Sek) Drücken: Ausschalten
Ob ihr also bei dem rechten oder dem linken Knopf auf die Taste drückt ist dabei egal. Recht praktisch ist, dass beide Ohrhörer sich ausschalten, auch wenn man die Taste nur auf einem lange gedrückt hält; beide melden dann „Power off“.
100%ig rund läuft es aber bei der Wiederinbetriebnahme nicht immer. Mir ist es ein paar Mal passiert, dass nur einer der beiden Köpfe die Musik wiedergegeben hatte, auch wenn eigentlich beide eingeschaltet und gekoppelt waren. Da half dann nur aus- und wieder einschalten und ich habe nicht herausfinden können, woran dieses sporadische Aussetzen lag.
Die Reichweite der Moov 26 ist ordentlich. Ich hab sie problemlos über 10m von meinem Smartphone entfernt benutzen können, ohne dass es hakelig wurde oder die Verbindung komplett abriss. Ledilgich die Verbindung zwischen den Könpfen ist auf etwa 3m beschränkt. Aber so groß dürfte der Abstand wohl nie werden, selbst wenn man sich die Ohrhörer mit jemand anderem teilt.
Und das ist irgendwie schon ein ziemlicher Bonus der Moov 26: ich kann jemand anderem den zweiten Knopf geben und so können wir beide (zwar Mono, aber ohne ein störendes Kabel) das Video auf dem Smartphone verfolgen oder eben diesen einen Song hören und entspannt gegenüber oder nebeneinander sitzen.
Ein Vorteil gegenüber AirPods und Pixelbuds: durch die im Lieferumfang enthaltenen unterschiedlichen größen für Stöpsel und „Ohrhaken“ kann man die Moov 26 besser auf seine Ohren einpassen. Die Lösungen von Google und Apple kommen in einer Größe und müssen halt einfach passen – acuh wenn Google hier etwas mehr Spiel bietet, als Apple.
Assistant nicht an Bord, dafür erreichbar gemacht
Als ganz großen Pluspunkt möchte ich hier einmal die Tatsache hervorheben, dass das kabellose Headset Moov 26, genau wie die anderen Ohrhörer, die ich bereits von VAVA getestet hatte (zum Bericht) über einen etwa 2-sekündigen Druck auf die Play/Pause/Power-Taste den Google Assistant auf meinem Smartphone auslösen können. So kann ich die Taste in einem der beiden Ohrhörer drücken und nach einem kurzen Piep höre ich sofort das Anspringen des Sprachassistenten. Dann kann ich – ohne mein Smartphone zu berühren oder aus der Tasche zu holen – meine Navigation starten, Nachrichten versenden oder Anrufe tätigen. Das bieten kurioserweise nur wenige Headsets und ich finde es einfach extrem praktisch, dass man diese Funktion hier integriert hat.
Klang
Hier kann man die / den VAVA Moov 26 als ‚okay‘ bezeichnen. Bei höherer Lautstärke kommen Bässe gut durch, Mitten und Höhen sind präsent. Bei niedrigerer Lautstärke wird der Klang leider etwas dünn, weil dort die tiefen Frequenzen nicht ganz gut wiedergegeben werden. Insgesamt sind die Moov 26 aber auch nicht übermäßig laut. Auf der lautesten Stufe (die man natürlich nur am Smartphone einstellen kann) sind sie zwar laut, aber im Vergleich auch mit günstigeren kabelgebundenen Ohrhörern einfach ein bisschen leiser.
Dafür bieten sie eine solide Abschirmung gegen die Außenwelt. Man hat zwar kein aktives Noise Cancelling, aber die unterschiedlichen Aufsätze für die Ohrhörer schließen den Gehörgang gut gegen die Außenwelt ab, sodass man nicht immer bei voller Lautstärke hören muss. Eine höhere maximale Lautstärke hätte sich aber sicherlich auch negativ auf die Laufzeit der Ohrhörer ausgewirkt und so bin ich gewillt, diesen Kompromiss einzugehen.
Akkulaufzeit
Dass die einzelnen Ohrhörer keine besonders hohe Laufzeit bringen können, sollte jedem klar sein. In meiner Zeit mit den Moov 26 habe ich aber immer runde 2 Stunden aus einer vollen Ladung herausholen können. Bei niedrigem Akkustand weisen die einzelnen Knöpfe übrigens darauf hin.
Sind sie einmal leer, setzt man sie einfach in die Ladebox und lässt sie dort für ungefähr eine halbe bis Dreiviertelstunde drin. Danach erlöschen die LEDs und man weiß, dass sie wieder voll aufgeladen sind. Die Akkubox selber kann die einzelnen Ohrhörer gut und gerne 5 Mal aufladen, bevor auch sie ihren Dienst versagt. Den Ladestand der Box zeigen dabei 4 weiße LEDs an, die beim Ladevorgang rückmelden, wie viele Viertel Akkustand noch vorhanden sind.
Fazit
Die, bzw. der Moov 26 sind wohl nur bedingt eine Alternative zu den Pixelbuds, die ja gerade mit der Integration des Google Assistant brillieren. Zwar kann ich diesen auch durch Drücken der Taste im Ohrhörer auslösen, aber auf der einen Seite fehlt, dass er sich von alleine meldet, wenn etwa eine Benachrichtigung eingeht und zum anderen sind die Tasten ein wenig schwergängig und man drückt den Knopf jedes Mal ins Ohr hinein. deutlich cooler wäre hier eine touch-sensitive Oberfläche gewesen, wie sie eben bei Googles Pendant zu finden ist.
Dafür aber bietet die kabellose Lösung einen unschätzbaren Vorteil gegenüber vielen anderen Headsets, da ich zum Beispiel auch nur einen Ohrhörer einzeln als klassisches Telefonie-Headset nutzen kann oder einfach kurzfristig einen Knopf aus dem Ohr nehmen kann und nichts am Hals baumeln habe.
Die Tatsache, dass man diese Funktionen für lediglich 50€ bekommt, macht die Moov 26 auf jeden Fall zu einer super Alternative zu Googles Pixelbuds oder auch Apples Airpods. Klanglich halten sie sicherlich nicht mit teureren (vornehmlich kabelgebundenen) Headsets mit, allerdings bieten sie einen soliden Klang, der Musikfreunden auf jeden Fall ausreichen wird. Die Lautstärke könnte aber etwas höher sein.