Mit der ersten Beta von Android Q liefert Google nicht die großen Änderungen der vergangenen Versionen. Dafür liegt der Fokus aber auf mehr Privatsphäre und Transparenz. Ein paar nicht ganz offensichtliche Sachen haben wir ebenfalls gefunden.

Mit Android Q bringt Google viele Änderungen mit, die nicht unbedingt auf den ersten Blick ersichtlich sind. Rein optisch unterscheidet sich zumindest die erste Beta-Version des Betriebssystems kaum von Android Pie. Dafür hat man sich allerdings unter anderem im Bereich data privacy engagiert und sinnvolle Änderungen eingebaut.

Google schreibt selber, dass Android mit dem Ziel gebaut wurde, den Nutzer und seine Daten zu schützen und privat zu halten. Mit Android Q will man dies verbessern, indem man mit neuen Berechtigungsabfragen deutlicher darauf hinweist, welche Apps etwa auf den Standort zugreifen wollen und gibt dem Nutzer die Entscheidung, ob dies einmalig passieren soll, immer wenn die App in Benutzung ist oder dieser Zugriff verwehrt bleiben soll. Wobei die spannende Option hier eigentlich die zweite ist: nur dann, wenn die App auch tatsächlich in Benutzung ist. So soll sichergestellt werden, dass Applikationen nicht unentwegt im Hintergrund den Standort abrufen oder eventuell sogar Zugriff auf Mikrofon oder Kamera bekommen.

Außerdem schränkt man in bestimmten Bereichen konsequent auf Systemebene an, wie sich die Geräte verhalten sollen. So können Downloads unter Android Q nur noch über den systemeigenen file picker auch aus Apps heraus durchgeführt werden, was für den Nutzer mehr Transparenz bei Inhalten bedeutet, die zusätzlich von einer App heruntergeladen werden. Man schränkt aber auch den Zugriff auf Daten, wie die Seriennummer oder die IMEI ein.

Neu ist unter Android Q auch der native support von faltbaren Geräten. Google hatte die Unterstützung bereits vor einigen Wochen angekündigt, in der neuen Version werden Smartphones, die sich zum Tablet auffalten lassen von Haus aus unterstützt und gerade für das Multitasking hat man hier Änderungen an der Art und Weise vorgenommen, wie eine App erkennen kann, ob sie gerade im Fokus ist.

Überarbeitet wurde außerdem das Teilen-Menü, das nun nicht nur deutlich schneller funktioniert als in den letzten Android-Versionen, sondern auch ein neues Feature kennt, das „Sharing Shortcuts“ heißt und ähnlich wie App Shortcuts arbeiten soll.

Man hat außerdem an der Performance von ART (Android Runtime) gearbeitet und für viele Apps eine deutliche Beschleunigung gerade beim Starten einer Applikation erreicht. Unter Android Q werden Prozesse von Applikationen schneller gestartet, was in einer insgesamt kürzeren Dauer zwischen Antippen und geöffneter App resulitert und man fängt „garbage“ effizienter ab, was auch auf Geräten mit schwächerer Ausstattung zu einer deutlichen Performanceverbesserung führen soll.

Mithilfe von App Slices kann man in Applikationen, nun auch kontextabhängige Einstellungen direkt aufrufen. Benötigt eine App etwa NFC, Internetverbindungen oder die Einstellungen der Lautstärke des Geräts, werden diese in einem neuen schwebenden Einstellungsfenster angezeigt werden und können dort auch angepasst werden.

Viele andere Änderungen etwa in Bezug auf die Datenverbindungen, bei der man die Performance von WLAN-Verbindungen oder peer-to-peer Verbindungen verbessert hat oder das Trennen von Bild- und Tiefeninformationen von Fotos, um Applikationen Freiheiten bei Bokeh-Effekten zu geben findet ihr im ausführlichen Beitrag im Android Developers Blog.

Sonst so?

Einige Funktionen sind noch nicht voll verfügbar oder in Entwickleroptionen versteckt. So kann man etwa in der ersten Beta nicht zwischen dem dunklen und dem hellen Theme für das System wechseln. Dafür gibt es jetzt die Option, die Akzentfarben auszuwählen – zur Auswahl stehen blau (standard), grün, lila oder schwarz.

Außerdem findet man nun in den Entwickleroptionen einen Punkt zum Erzwingen eines Desktop-Modus, sowie Freiform-Fenster, die es erlauben werden, Applikationen nicht nur im Split-Screen auszuführen, sondern sogar als frei verschiebbare Fenster zu nutzen. Diese beiden Features aus den Entwickleroptionen funktionieren allerdings derzeit nicht.

Darüberhinaus dürfte bei meinen Screenshots auffallen, dass diese nun zwar weiterhin ein rechteckiges Bild sind, aber die abgerundeten Ecken und die Notch eines Geräts mit abbilden. Sieht komisch aus und ich weiß auch nicht, ob das jeder so gut findet.

Von Michael

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