Drohnen sind nette Spielereien. Ich hatte bisher nur die Gelegenheit mit relativ kleinen Varianten zu spielen, aber muss zugeben, dass es schon ganz schön Bock macht, damit eine Runde zu fliegen und wenn die Drohne dann noch eine Kamera hat kann man ganz leicht sehr coole Aufnahmen zum Beispiel vom eigenen Grundstück von oben machen. Das ist halt echt cool.
Aber…
…so cool es ist, vom eigenen Grundstück einen Schnappschuss aus der Luft zu machen, so cool könnte es Nachbars Jupp finden, über meinen Garten oder den von jemand anderem zu fliegen, in dem sich gerade die Ehefrau oben ohne sonnt. Mit angesteckter Kamera versteht sich. Das fände ich dann glaube ich auch nicht mehr so cool.
Oder denken wir einen (sehr, sehr großen) Schritt weiter: eine gute Drohne mit einer halbwegs passablen Tragkraft bekommt man für kleine, vierstellige Beträge. Was genau hält wen eigentlich davon ab, zwei Kilo Sprengstoff an so einen teilweise über viele hundert Meter fernsteuerbaren Quad- oder Octacopter zu binden und damit aus sicherer Entfernung das Schlimmste anzurichten?
Aber man muss ja nicht direkt die Terrorismuskeule schwenken. Dennoch sollte bedacht werden, dass es immer wieder zu Zwischenfällen mit Drohnen kommt. „Alleine im Monat Juni 2015 hätten Piloten 138 gefährliche Drohnenbegegnungen in Flughöhen bis zu 10000 Fuß (3000 Meter) an die FAA gemeldet. Im Juli seien 137 Meldungen eingegangen.“ (fr)
Mit Netzwerfer gegen Hobbypiloten
Und hier kommt jetzt SkyWall ins Spiel. Dabei handelt es sich um einen Netzwerfer, der auf der Schulter getragen wird und mit smarten Zielvorrichtungen ausgestattet ist, um die ferngesteuerten Störenfriede vom Himmel zu holen.
SkyWall feuert dafür mit einem Projektil, das sich einige Meter vor dem Ziel in der Luft öffnet und ein Fangnetz ausbreitet. Das Zielen wird dabei von einem Computer unterstützt, der dem Schützen hilft, den RaketenWerfer korrekt auszurichten. Dabei hat SkyWall eine Reichweite von 100m – das ist zwar deutlich weniger, als die gängigsten mittelteuren Drohnen haben, aber immer noch genug, um sie aus unmittelbarer Nähe abzuschießen zu fangen. Befindet sich die Drohne erst einmal im Netz öffnet sich außerdem ein Fallschirm, der helfen soll die Drohne möglichst ohne sie zu zerstören zu Boden zu bringen.
Das ist auch das eigentliche Ziel des Netzwerfers: die Drohne möglichst unbeschadet vom Himmel zu holen, um in erster Linie im Falle des Falles ein Beweisstück zu haben, das man an die Polizei übergeben kann. Was auch eine Orientierung geben dürfte, wo dieser Netzwerfer eingesetzt werden soll; nicht im privaten Bereich, um den Garten zu schützen sondern eher, wie im Video dargestellt etwa an Flughäfen.
Noch ist kein Preis oder ein Marktstart von SkyWall bekannt, der Hersteller Openworks plant aber außerdem ein Projektil, das die Elektonik der Drohne stören oder komplett außer Funktion setzen soll.
Quelle: heise