Netflix verschiebt das geplante Vorgehen gegen das Teilen von Passwörtern in vielen internationalen Märkten auf das zweite Quartal, nachdem es in einigen lateinamerikanischen Ländern, Spanien, Portugal und Kanada bereits Maßnahmen ergriffen hat, um das sogenannte Account-Sharing einzuschränken.


Netflix hat angekündigt, dass das Teilen von Netflix-Passwörtern in vielen internationalen Märkten erst im Laufe des zweiten Quartals 2023 gestoppt werden soll. Ursprünglich sollte die Account-Sharing-Sperre im ersten Quartal eingeführt werden, aber bisher geht Netflix nur in einigen lateinamerikanischen Ländern, Spanien, Portugal und Kanada gegen die Weitergabe von Passwörtern vor. Die Einschränkungen für das Teilen von Netflix-Accounts in den USA und in mitteleuropäischen Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz sind bislang unklar.

In seinem Finanzbericht betont Netflix, dass die Einführung der Paid Sharing-Regelung zufriedenstellend verlaufen ist. Sie hätte zwar im ersten Quartal breiter eingeführt werden können, aber das Unternehmen habe Wege gefunden, die Erfahrung für seine Mitglieder zu verbessern. Obwohl nicht genau angegeben wird, welche Änderungen Netflix plant, um das Teilen von Accounts zu beschränken, bleibt es unklar, wie genau das Unternehmen vorgehen wird.

Preis könnte bei etwa 5€ liegen

Netflix bietet in vielen Ländern die Möglichkeit, Personen außerhalb des Haushalts gegen Aufzahlung weiterzuversorgen, aber das Unternehmen hält sich explizit offen, diese Option in bestimmten Ländern nicht anzubieten. In Spanien und Portugal können im Basis- und Werbeabo gar keine Nutzer außerhalb des Haushalts hinzugefügt werden, im Standardabo nur eine Person. Im Premium-Abo soll man bis zu zwei Personen gegen Aufpreis mitversorgen können. Der Preis variiert laut heise aktuell zwischen 4 und 6 Euro.

Netflix erwartet, dass das Vorgehen gegen Account-Sharing sich positiv auf die Umsätze auswirken wird, wie es bereits in Lateinamerika beobachtet wurde. Zunächst wurde eine „Cancel Reaction“ festgestellt, aber schließlich würden sich die „blinden Passagiere“ ihre eigenen Accounts anlegen, während andere die Option für weitere Mitglieder innerhalb ihres Accounts dazubuchen.

Gewinne steigen (noch)

Netflix sieht Kanada als guten Indikator für den wichtigen Heimatmarkt in den USA – auch dort erwartet der Streaming-Dienst Nutzerwachstum durch den umstrittenen Schritt. Im ersten Quartal 2023 stieg der Umsatz von Netflix im Jahresvergleich um 3,7 Prozent auf 8,16 Milliarden US-Dollar, während der Betriebsgewinn im gleichen Zeitraum um 13 Prozent zurückging und der Nettogewinn um rund 18 Prozent auf zuletzt 1,3 Milliarden Dollar sank.

Obwohl mehr als 100 Millionen Haushalte Netflix-Accounts mit anderen Haushalten teilen und das seit langem gegen die Nutzungsbedingungen verstößt, ging Netflix bisher nicht systematisch gegen geteilte Accounts vor.

Von Michael

Kommentar verfassen

%d Bloggern gefällt das: