Mit Stadia will Google nicht nur in das Gaming-Geschäft einsteigen, sondern dieses revolutionieren.

Gestern Abend hat Google im Rahmen der Game Developers Conference seine neue Plattform für Spiele offiziell gemacht. Unter dem namen Stadia bietet man noch in diesem Jahr einen Dienst an, der es Nutzern erlaubt, beliebige Spiele im Rahmen eines Abonnements ad hoc aus der Cloud zu streamen und auf fast jedem Gerät zu spielen.

Google sagt, dass man Stadia als Gaming-Dienst auf einem beliebigem Computer spielen kann, solange der Chrome-Browser installiert ist. Aber auch auf dem Smarpthone oder dem Tablet kann nahtlos (weiter)gespielt werden – und der Clou: besitzt man einen Chromecast Ultra, kann man auch schlicht diesen nutzen, um auf dem heimischen TV zu zocken. Ein Controller wird einfach per Bluetooth gekoppelt, wobei man fast beliebige Controller unterstützt: Xbox One, PS4, Drittanbieter, lediglich die Anbindung per Bluetooth ist die Vorgabe.

Man wird aber auch einen dedizierten, eigenen Controller auf den Markt bringen, der über zusätzliche Funktionen verfügt. So integriert man einen Share-Button, der es erlauben wird, sein aktuelles Gameplay sofort über YouTube zu streamen und/oder Aufzeichnungen zu machen. Außerdem integriert man einen Google Assistant-Button, der (wenn Entwickler dies einbinden) direkt in das jeweilige Spiel eingebunden wird. Als Beispiel führt man etwa eine Frage zu einem bestimmten Level an, die dann sofort ein passendes Hilfe-Video von YouTube auf dem Bildschirm aufruft.

YouTube ist darüberhinaus stark mit Stadia verknüpft: man bewirbt etwa ein Feature mit dem Namen Crowd Play, das es erlauben soll, Streamern auf der Videoplattform eine Art Lobby zu eröffnen, in der sich Stadia-Nutzer sammeln können und in das aktuelle Spiel einsteigen können. Außerdem will Google etwa von Spiele-Trailern eine Art Verknüpfung anbieten, über die man binnen Sekunden das entsprechende Spiel aus der Stadia-Bibliothek starten und sofort loslegen kann, dieses zu zocken. Keine Downloads, keine Käufe, keine day-one Patches. Das klingt auf jeden Fall spannend.

Spiele werden je nach verfügbarer Leitung mit bis zu 4K, in HDR und mit 60 Frames pro Sekunde gestreamt und der Input-Lag soll so klein sein, dass er beim Spielen nicht ins Gewicht fällt. Google legt außerdem Wert auf Cross-Platform-Play und unterstützt dieses seinerseits in Stadia in vollem Umfang – allerdings steht und fällt dies natürlich weiterhin mit den Entwicklern, bzw. Studios und nicht zuletzt mit den anderen Plattformen. Sony…

Technisch hat man sich mit AMD zusammengetan und verspricht für jeden Client eine GPU, die mit 56 Recheneinheiten und 10,7 Terraflops daherkommt – das sind fast doppelt so viel wie die Xbox One X als aktuell leistungsstärkste Konsole der Welt anbietet. Der Prozessor ist ein Custom CPU, der mit 2,7GHz taktet und über Hyperthreading verfügt. Jeder Client wird außerdem über 16GB RAM und Cloud SSD-Speicher verfügen. Damit steht man nicht nur besser als die aktuell besten Konsolen da, sondern auch als viele heimischen Spiele-Rechner.

Unbekannt sind indes sowohl der tatsächliche Marktstart von Stadia, sowie der Preis, den man monatlich für den Dienst verlangen wird. Im Ankündigungs-Blogpost spricht heißt es „We’ll be launching later this year in select countries including the U.S., Canada, U.K. and much of Europe“. Wenn man sich aber die Preise der Konkurrenz ansieht, ist Google allerdings fast gezwungen, höchsten etwa 30€ pro Monat für den Dienst zu erheben – gerne aber weniger.

Von Michael

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