Dockin D Solid

49,95
8.4

Optik

7.5/10

Verarbeitung

9.5/10

Klang

9.5/10

Akkuleistung

6.5/10

Lautstärke

9.0/10

Pros

  • Klang ist top
  • Sauber verarbeitet
  • Handlich
  • Hohes Gewicht
  • NFC für schnelles Pairing

Cons

  • Hohes Gewicht
  • Nur Mono
  • Akkuleistung eher mittelmäßig
  • Bedienelemente ungünstig platziert

 

Ich bin ganz ehrlich: bis zum Erhalt des D Solid hatte ich von der berliner Firma Dockin noch nie etwas gehört. Aber nachdem ich den Bluetooth Lautsprecher jetzt einige Zeit testen durfte, werde ich auf jeden Fall weiterhin ein Auge auf den Hersteller werfen, denn auch wenn er etwas kostspieliger ist, bietet der D Solid auf jeden Fall einen ziemlich beeindruckenden Klang.


TL;DR

Der Dockin D Solid ist ein kompakter Mono-Lautsprecher im bekannten Zylinder-Design, der via Bluetooth oder 3,5mm Klinken-Kabel mit einem Smartphone oder anderem Gerät verbunden werden kann und alternativ die Möglichkeit bietet, über eine microSD-Karte Musik wiederzugeben.

Der D Solid bietet dabei einen bemerkenswerten Klang – vor allem in den Tiefen – und eine akzeptable Akkulaufzeit. Lediglich die Bedienelemente und das Preisschild könnten einem den Lautsprecher madig machen.

Für 50€ kann man hier allerdings einen soliden (Wortspiel ist beabsichtigt) schießen, der vor allem klanglich nicht enttäuscht.

Wer es gerne ausführlich haben will, der liest wie immer weiter!


 

Verarbeitung und Äußerliches

Wenn man sich den D Solid anschaut, setzt er sich auf den ersten Blick nicht wirklich von anderen zylindrischen Bluetooth-Lautsprechern ab, die man zuhauf von diversen Anbietern findet. Es gibt in ihn einer schwarzen und einer silbernen Ausführung, auf der Oberseite schützt ein metallenes Gitter den nach oben gerichteten Treiber. In der Mitte dieses Gitters sitzt das Herstellerlogo, das einen weiteren Zweck erfüllt, als rein optisch nett auszusehen.

Das Gehäuse selber ist – wie gesagt – ein Zylinder, der leicht nach innen gewölbt ist. Auf der „Front“ findet man ein Mikrofon mit einer darunterliegenden LED, die den Status des Lautsprechers anzeigt. Dem gegenüber auf der anderen Seite findet man einen microUSB-Anschluss, einen 3,5mm Klinken-Eingang und einen Slot für eie microSD-Karte.

Die Unterseite ist mit einem Gummiring versehen, der den Lautsprecher sehr sicher auch auf schrägen Ebenen stehen lässt; je glatter die Oberfläche, desto besser ist natürlich der Halt. Ebenfalls auf der der Unterseite findet man die Bedienelemente des Lautsprechers: insgesamt 3 Tasten und einen Schalter verbergen sich dort. Die Tasten fungieren als Play/Pause/Mode, Lauter/nächster Song, Leiser/vorheriger Song. Je nachdem, wie lang man die jeweilige Taste drückt, ergibt sich die entsprechende Funktion.

Die Verarbeitung ist dabei makellos. Ich habe bei meinem Testmodell keine Unebenheiten, Spaltmaße, Ecken gefunden. Der Zylinder selber ist aus Metall gefertigt und könnte allerdings daher leicht Opfer von Kratzern werden. Fingerabdrücke sieht man freilich auf dem glatten Material ebenfalls recht schnell.

Die Optik des Geräts ist zwar grundsätzlich schick, allerdings brilliert der D Solid durch die Bauform nicht wirklich. Auf den ersten Blick sieht er leider aus, wie zig andere Speaker, die man für wenige Euro schießen kann.

 

Lieferumfang

In der (sehr ordentlichen) Box findet ihr den Lautsprecher (duh!), ein microUSB-Kabel zum Laden des Akkus, ein 3,5mm Stereo-Kabel, sowie eine samtene Tasche, in der ihr den D Solid verstauen und transportieren könnt. Ein obligatorisches Heftchen zur Bedienung liegt natürlich ebenfalls bei. Aber wer liest die schon?

 

Bedienung

Bei der ersten Einrichtung des D Solid kann man den Lautsprecher natürlich in den Pairing-Mode versetzen – man kann aber auch das NFC-Modul unterhalb des Logos auf der Oberseite nutzen und sein (natürlich) NFC-fähiges Geräte so mit dem Lautsprecher pairen.

Die weitere Bedienung findet dann allerdings über die oben erwähnten Tasten statt, die sich eben auf der Unterseite des Lautsprechers befinden. Das finde ich persönlich nicht wirklich praktikabel. Ich möchte meinen Lautsprecher gerne irgendwo platzieren, wo er mehr oder weniger stehen bleibt und wenn ich einen Song skippen will, das auch tun können, ohne den Speaker erst hoch nehmen zu müssen und die (vor allem wenn es dunkel ist) schwer erkennbar richtige Taste drücken – und dann noch wissen, ob ich jetzt lange oder kurz drücken muss. Es liegt also auf der Hand, dass man den D Solid am besten über das Smartphone steuert.

Im Logo versteckt sich das NFC-Modul

Dabei sollte man allerdings wissen, bzw. bedenken, dass die Lautstärkeregelung am Gerät losgelöst von der des Smartphones (oder welches Gerät man nutzt) ist. Das heißt, dass ich an meinem Smartphone die Lautstärke voll aufdrehen kann, wenn der Lautsprecher selber aber auf Minimum steht, es nie richtig laut werden kann. Das finde ich persönlich nicht problematisch. Da es nicht zu Übersteuerungen kommt, wenn der D Solid selber auf volle Lautstärke gestellt ist, habe ich ihn eigentlich immer auf dieser Einstellung gelassen – allerdings zu Lasten des Akkus. Aber dazu gleich mehr.

Zur Benutzung über eine optionale AUX-Verbindung muss ich wohl nichts sagen, wohl aber zu der Möglichkeit, die Wiedergabe auch von einer Speicherkarte auszulösen. Wenn ihr eine microSD-Karte über habt, könnt ihr diese mit eurer Musiksammlung beladen und direkt in den vorgesehenen Einschub neben den anderen beiden Ports stecken. Der D Solid kann dann die Lieder direkt von der microSD-Karte wiedergeben und ihr könnt euer Smartphone für was auch immer benutzen. Die Bedienung ist dabei allerdings voll und ganz auf die Tasten auf der Unterseite des Lautsprechers beschränkt. Außerdem kann man (natürlich) keine Auswahl außer nächster, bzw. vorheriger Track machen. Daher bietet sich für dieses Szenario an, die Lieder auf der Speicherkarte in irgendeiner Art vor zu sortieren. Denn der D Solid wird diese alphabetisch wiedergeben. Dennoch: wer sich die Mühe macht, quasi eine Playlist in Form von Umbenennen der Dateien zu erstellen, der kann den Lautsprecher einfach stundenlang autark laufen lassen. Eigentlich ganz praktisch.

 

Akkuleistung

Apropros stundenlang: Der Lautsprecher ist mit einem 800mAh Akku ausgestattet, der laut Dockin bis zu 5 Stunden Wiedergabezeit ergibt. Das ist, wie so oft bei Herstellerangaben, aber der Idealfall. Bei mittlerer Lautstärke des Lautsprechers kommt man über Bluetooth auf etwa 3 bis 3,5 Stunden Betriebszeit. Wer aber, so wie ich, den Lautsprecher selber auf Anschlag stellt und dann am Smarpthone die Übertragungslautstärke reguliert, der kommt nur mit etwas weniger als 3 Stunden raus. Bei der Wiedergabe über den AUX-Anschluss oder über die microSD-Karte aber kann man bei moderater Lautstärke die 5 Stunden locker erreichen. Das Szenario ist nicht unrealistisch – dennoch: wer sich einen Bluetooth-Lautsprecher kauft, der wird ihn wohl auch vornehmlich als solchen verwenden. Hier muss man also irgendwie schon Abstriche machen.

 

Klang

Okay, wen interessieren schon Tasten und LEDs bei einem Lautsprecher? Was zählt ist doch wohl der Sound, der da raus kommt. Und da muss ich zugeben, dass das Preisschild von 50€ sich vor allen hier abzeichnet. Der D Solid ist zwar „nur“ ein Mono-Lautsprecher; verbaut ist ein 52mm Treiber, der laut Dockin speziell für den mobilen Einsatz und Bass-orientier optimiert, bzw. konzipiert ist. Und das trifft auf jeden Fall zu.

Die 420g Gewicht, die der handlichen Speaker auf die Waage bringt, sorgen dafür, dass er auch bei sehr bassigen Liedern und voller Lautstärke nicht das Wandern anfängt und eben die Bässe sehr deutlich wiedergibt. Ich würde fast sagen, dass man beim Klang ein klein wenig in die „Beats-Ecke“ rutscht. Das dürfte aber wohl den wenigsten missfallen denke ich…

Dabei ist die Lautstärke die zweite Stärke des Geräts. Der D Solid wird wirklich laut. Hier übertrumpft er wohl die meisten Lautsprecher in diesem Größensegment und mit dem Formfaktor. Aufgrund eben des recht hohen Gewichts kann er aber so laut werden, denn er hat immer einen sicheren Stand und es beginnt eher die Aufliegefläche (Tisch, Küchenzeile, etc.) an zu vibrieren, als der Lautsprecher selber.

Dass es sich um einen Mono-Lautsprecher handelt, hört man natürlich bei Liedern, die man selber kennt und die Links-Rechts-Spielereien besitzen. Bei „normaler“ Musikwiedergabe kann man sich aber sicherlich mit diesem Fakt auch irgendwie arrangieren. Ich empfand es nach einiger Zeit nicht als problematisch.

Obwohl übrigens der Treiber im D Solid nach oben gerichtet ist, verteilt sich der Klang sehr angenehm in alle Richtungen und klingt auch ringsherum gleich und gut. Andere Lautsprecher dieser Bauform sind da sehr viel direktionaler.

 

Fazit

Ich bin hin und her gerissen. Auf der einen Seite bietet der D Solid von Dockin ein Klangbild, das die veranschlagten 50€ rechtfertigen – da kann man meiner Meinung nach nicht drüber diskutieren. Auf der anderen Seite macht der Formfaktor das Gesamtbild zumindest für mich ein wenig kaputt. Ein Bekannter wird, wenn er den (verhätltnismäßig) teuren Bluetooth-Lautsprecher sieht, sagen „ah, cool. So einen habe ich auch“ woraufhin ich gerne antworten würde „nein. Deiner klingt wahrscheinlich wie eine Chipsdose“ – ansehen kann man dem D Solid aber leider quasi nichts.

Im Klang überzeugt er allerdings auf jeden Fall. Ich hatte kürzlich einen sehr kompakten Stereo-Lautsprecher getestet und diesem attestiert, dass er wohl der beste Lautsprecher in seiner Preisklasse (15€) sei und man ihm diesen Preis nicht anhört – daran hat sich nichts geändert, aber wer gewillt ist, bis zu 50€ für einen portablen Lautsprecher auszugeben, der sollte auf jeden Fall die Lösung von Dockin in Betracht ziehen. Und gerade Freunde von starken Bässen sollten sich eher diesen Lautsprecher holen, als irgendeinen Zylinder für 25€ auf dem nächsten örtlichen Trödelmarkt.

 

 

 


Der D Solid von Dockin wurde mir zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Ich habe keinerlei Form von Zahlung für diesen Beitrag erhalten. Meine Meinung wurde auch durch das zur Verfügung stellen nicht beeinflusst.

Von Michael

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