Bisher fand man auf der Amazon-Seite einen Bereich, in dem die Gratis App des Tages angeboten wurde. Teilweise waren dabei 30 oder 40 Apps, die der Versand-Riese etwa für ein paar Tage kostenlos anbot. Das ist jetzt vorbei, denn Amazon verfolgt ein neues Prinzip mit dem Namen Amazon Underground und das ist eine interessante Idee.

 

Amazon Underground funktioniert also so: Entwickler können ihre Apps bei Amazon einreichen und diese über deren Seite anbieten lassen, dafür verzichten sie (also die Entwickler) auf Kaufpreis oder In-App Käufe bei diesen Apps. Alles, wofür man sonst bezahlen würde, ist kostenlos.

Und wie verdienen die Entwickler dann an den Apps? Ganz einfach: Amazon bezahlt sie auf Grundlage der gesamten Nutzungsdauer verteilt über alle Installationen. Das heißt, wenn ein Spiel so gut ist, dass es 1.000 Leute jeden Tag mehrere Stunden spielen, gibt es entsprechend mehr Geld dafür, als wenn die App nur ein paar Minuten von ein paar Wenigen genutzt wird.

Und warum macht Amazon das? Wahrscheinlich um Google ans Bein zu urinieren. Bisher lebte der Amazon App Shop im Schatten des Google Play Store und war nur für wenige der Anlaufpunkt für Leute, die auf der Suche nach Apps waren. Ich persönlich habe ihn beispielsweise auch nur für die jeweilige Gratis App des Tages besucht, denn dort war tatsächlich das eine oder andere Mal was Brauchbares zu finden. Jetzt sieht das ganze ein bisschen anders aus: die Auswahl an Apps, die über die Underground-Seite verfügbar sind, ist recht groß und dabei sind sehr bekannte Apps, wie Cut The Rope, Office Suite Pro, Goat Simulator, Where‘ My Water, Node Beat (das ich übrigens sehr empfehlen kann), Angry Birds Rio und Angry Birds Space und viele mehr. Insgesamt sind über 400 Apps, die normalerweise in irgendeiner Form Geld kosten hier kostenlos.

Aber wir sollten auch sehen, dass Amazon sicherlich auch, um an die Nutzerdaten zu kommen, dieses Angebot gestartet hat. Google kann durch die Apps, die ihr installiert ein ziemlich gutes Profil darüber erstellen, wo eure Interessen liegen und euch entsprechend neue Sachen anbieten. Daran ist natürlich Amazon als größter Online-Handel ebenfalls einiges gelegen – die wollen ihren Kram gerne loswerden und zwar am liebsten an euch. Und wie kann man besser erfahren, was jemand potenziell kaufen möchte? Man lernt möglichst viel über den Kunden. #isso

 

Ich bin sehr gespannt, ob und wie Google wohl auf dieses neue Geschäftsmodell reagiert. Bisher bietet man in Play Store bereits jede Woche eine kostelose App an – das sind aber bisher jedes mal „nur“ Spiele für Kinder und/oder die Familie gewesen und die finden zwar bei jungen Eltern und kleinen Kindern großen Anklang, die Mehrheit hat aber von dem Angebot meist nicht so sehr viel. Da hat man bei Amazon nun ein deutlichen Vorteil gegenüber den Mountain Viewern.

 

Hier noch einmal der Link zur Amazon Underground Seite.

Von Michael

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