Eigentlich ein typischer Google Move: ein Problem mit drei verschiedenen Apps lösen – welche, wie jetzt was macht? Noch nicht ganz zu durchblicken.


Beim Autofahren soll man die Finger vom Handy und die Augen auf der Straße lassen. Diese Regel ist so alt, wie die mobilen Telefone selber und wird zurecht mit Strafen geahndet, wenn man sich nicht daran hält.

Da das Hosentaschentelefon aber schon lange mehr ist, als eben nur der Sprechapparat, sondern mittlerweile auch Nachrichten empfängt, Musik und Podcasts oder Radio wiedergeben kann und als eigenständiges Navigationssystem dient, das man sich nicht als teure Zusatzoption im Auto oder als zusätzliches Gerät kaufen muss, hat Google vor einigen Jahren Android Auto an den Start gebracht und damit die Option geboten, das Display des Smartphones als Hub für eben Anrufe, Medienwiedergabe oder Navigation zu nutzen – ganz ohne die (zumindest bei der Fahrt) frickelige Bedienung mit kleinen App-Icons und das Lesen von kleinen Schriften meist gar nicht so wichtiger WhatsApp Nachrichten.

Diverse Autohersteller haben mittlerweile in ihr Infotainment-System eine Schnittstelle eingebaut, die das Anzeigen auf dem, in der Regel doch deutlich größeren Display in der Mittelkonsole des Autos anzeigen zu lassen.

Und hier tritt dann Googles neuester Streich auf: der Driving Mode des Google Assistant. Mit Android 10 hatte man bereits Android Auto als festen Bestandteil im Betriebssystem integriert, was aber weniger dazu diente, Nutzern diese Option direkt anzubieten, als einen nahtloseren Übergang zu eben dem neuen Driving Mode zu ermöglichen.

Mit dem Driving Modes des Google Assistant, soll automatisch erkannt werden, wenn ein entsprechend fähiges Auto-System angebunden wird, oder zum Beispiel per Sprachbefehlt dieser gestartet werden. Daraufhin werden, wie man es von Android Auto eventuell kennt, nur bestimmte, große Buttons angezeigt, die Telefon Navigation oder Medienwiedergabe bieten und der Rest der Bedienoberfläche ausgeblendet.

Diesen haben die Kollegen von 9to5google erfolgreich über bereits in der Google App enthaltenen Code aktivieren können und zeigen, wie die Willkommensbildschirme und das Ui aussehen werden:

Eine fast identische Oberfläche bietet aber auch ein Driving Mode, der jetzt für erste Nutzer in Google Maps angeboten wird und der eben genau die gleichen Funktionen bietet – abzüglich der Möglichkeit, Waze als Navigationssystem zu nutzen, wie Screenshots von android police zeigen:

Gleichzeitig aber ist Android Auto noch immer eine Option, die man nutzen kann, wenn man mit deutlich weniger Ablenkungen, als der sonst üblichen Smarpthone-Oberfläche, fahren möchte.

Es sieht also so aus, als würde man den Einstieg in den Driving Mode sowohl aus dem Assistant selber, als auch aus Google Maps erlauben. Zumindest hoffe ich das ganz stark, da es nicht das erste Mal wäre, dass Google für ein und die selbe Funktion gleich zwei (und wenn wir Android Auto hinzuzählen, drei) Apps bieten würde.

Dass aber zumindest in Google Maps nun für eine handvoll User der Driving Mode jetzt schon verfügbar gemacht wird, lässt darauf hoffen, dass man mit der Umsetzung endlich soweit ist, dass man diesen auch bald breiter ausrollen wird und damit endlich (wieder) einen einheitlichen Weg bietet, sicherer im Fahrzeug mit dem Smartphone zu interagieren.

Auf der anderen Seite hat Google auch eine lange Geschichte von Dienst-, bzw. App-Entwicklung, die immer mal wieder bei Nutzern auftauchte und trotzdem viele Monate bis zum Marktstart brauchte – denken wir nur an den Dark Mode für YouTube, der über ein Jahr lang immer wieder gesichtet wurde, bis er endgültig breit ausgerollt wurde…

Von Michael

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