Moto 360 (2nd Gen)

8.3

Performance

8.5/10

Optik

9.0/10

Display

7.0/10

Akku

8.5/10

Pros

  • Armbänder lassen sich leicht wechseln
  • auf den ersten Blick keine Smartwatch
  • wirkt sehr wertig
  • stabile Performance

Cons

  • schwarzer Balken kann evtl. stören
  • Auflösung immer noch niedrig

Vorwort

Ich hatte die tolle Möglichkeit, die (jetzt nicht mehr so ganz) neue Smartwatch von Motorola, die Moto 360 der zweiten Generation in Kombination mit dem Moto X Style (zur Review) zu testen und als Besitzer der ersten Generation der runden Smartwatch aus dem Hause Motorola / Lenovo die Entscheidung zu treffen: sollte man umsteigen? (Spoiler: für mich gab es nicht genug Argumente.)

 

Motorola Moto 360 2 (3)

 


TL;DR

Die Moto 360 der zweiten Generation ist eine verdammt schicke Smartwatch mit einigen cleveren Updates gegenüber dem Vorgänger. Die Performance ist gut, aber bringt leider nicht den großen Unterschied und der Preis von 300 – 350 Euro ist für mich dann doch ein Argument, der (gerade im Vergleich mit der ersten Moto 360) doch so stark wiegt, dass ich nicht reinen Gewissens die Neuauflage der Uhr, sondern eben den Vorgänger empfehlen würde.


 

Optik und Verarbeitung

Okay, Motorola hatte schon mit der ersten Moto 360 designtechnisch ordentlich vorgelegt. Simpel, aber super-ansprechend kommt die Smartwatch daher. Im Gegensatz zu meiner Moto 360, war das Testmodell in silberner Edelstahloptik gehalten (wozu ich jetzt auch immer wieder greifen würde – nicht zuletzt wegen meiner Erfahrung mit Kratzern). Durch das runde Gehäuse fällt die Tatsache, dass es sich um eine smarte Uhr handelt nicht so schnell auf, wie bei etwa der Konkurrenz aus Cupertino. Erfreulicherweise hat Motorola bei der Neuauflage mitgedacht und die Armbänder, die mit der Uhr kommen, mit einem Mechanismus zum schnellen Öffnen (und tauschen) versehen. So entfällt schreckliches Friemeln und Fummeln beim Armbandtausch. Der Power-Button ist von 3Uhr auf 2Uhr gewandert, was vielleicht auf den ersten Blick nicht den großen Unterschied macht, aber dafür gesorgt hat, dass dieser nicht etwa mitgedrückt wird, wenn man sich gerade mit der Hand auf etwa einem Tisch aufstützt (passiert mir immer noch). Außerdem hilft, dass man die Befestigung der Armbänder nach außen verlagert hat. Das macht die Uhr in meinen Augen nicht weniger ansprechend und ermöglicht es deutlich einfacher Armbänder von anderen Herstellern, bzw. Anbietern an der Uhr zu benutzen, als beim Vorgänger.

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Neben der Mikrofon-Öffnung hat die Moto 360 der zweiten Generation eine weitere, leicht zu übersehende Öffnung an der linken Seite, einen kleinen Schlitz zwischen Metallgehäuse und Rückseite, die wahrscheinlich einem kleinen Lautsprecher als Ausgang dient. Während meiner Testzeit gab es aber leider keine Möglichkeit, dies zu testen – aber ich würde wahrscheinlich auch nicht mit der Uhr telefonieren wollen. Auf der angesprochenen Rückseite findet man auch erneut den Pulsmesser, der bei Bedarf sein Werk verrichtet.

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Performance

Hier hat mich die Moto 360 zwar nicht enttäuscht, aber doch immerhin nicht positiv überrascht. Wie eingangs erwähnt bin ich Besitzer der ersten Moto 360 und hatte vorher nur eine Sony SmartWatch 2 mein Eigen nennen können. Ich bin also eine Performance im Rahmen von „für eine Smartwatch okay und ich kann damit leben“ gewöhnt und hatte mir deutlich schnelleres Wechseln zwischen Apps und Bildschirmen und Anzeigen von Benachrichtigungen erhofft. Aber: Pustekuchen. Ich hatte nie das Gefühl, dass die Moto 360 der zweiten Generation deutlich schneller als die der Generation war, bzw. ist. Vielleicht um einen Hauch, aber sicherlich nicht so sehr, wie man es gerade bei dem Upgrade in Sachen Prozessor von dem steinalten Texas Instruments SoC zum Snapdragon 400 erwarten würde.

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Was allerdings deutlich besser funktionierte, war die Nutzung der Uhr im WLAN, anstatt nur auf Bluetooth zu setzen; das hatte ich bei der ersten Moto 360 irgendwann dran gegeben – bei der Neuauflage funktionierte das sehr gut und machte beim Akkuverbrauch keinen so sehr großen Unterschied.

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Akku

Und da sind wir auch schon bei eben diesem Punkt. Der Akku meiner Moto 360 hält immer noch gut. Bei meiner Nutzung hält die Uhr immer noch gute 1 1/2 Tage durch, bzw. hat am Abend in der Regel noch um die 40% verbleibend. Die Moto 360 der zweiten Generation liegt etwa im selben Spektrum. Hiermit habe ich auch schon 2 Tage gut durchgehalten. Zwar nicht immer, aber doch häufig. Das allerdings immer nur ohne durchgehend aktives Display – mit diesem Feature schafft man auch hier nur maximal einen Tag.

Man darf natürlich keine Betriebszeiten, wie bei einer Pebble oder einem Fitness-Armband erwarten. Immerhin sitzt auf der Oberseite ja ein ziemlich großes Display, das einfach viel Strom benötigt.

 

Display

Wie bei den anderen Punkten, liegt für mich auch hier der Vergleich mit der ersten Moto 360 nache. Nur so richtig viel gibt es nicht zu vergleichen… Ich habe keine 100%igen Informationen dazu gefunden, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass man bei der Moto 360 der zweiten Generation das gleiche Display eingesetzt hat. Die Auflösung liegt ebenfalls bei 360 Pixeln in der Diagonalen (abzgl. des schwarzen Balkens 330 Pixel) und einer Größe von 1,56 Zoll, bzw. 40,6 mm. Ich war nie jemand, der sich über die Auflösung bei der Moto 360 beschwert hat – aber ich kann natürlich verstehen, wenn sich jemand daran stört. Warum Motorola gerade diesen Punkt nicht aufgebohrt hat, weiß niemand. Die Tatsache, dass man aber eben offenbar das gleiche Display einsetzt, kommt mit den Topf der Argumente pro/contra in Hinblick auf ein etwaiges Upgrade.

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Da es die Moto 360 in zwei verschiedenen Größen gibt, nämlich zusätzlich in der Variante mit 1,38 Zoll, bzw. 35 mm, kann man hier ein deutlich besseres Bild erwarten – aber eben auch auf einem kleineren Bildschirm. Die käme für mich zwar nicht in Frage, weil mir das kleinere Display doch tatsächlich zu klein für meine Handgelenke ist, aber könnte für jemanden mit etwas filigraneren Extremitäten vielleicht ein Kaufargument sein.

Darüberhinaus empfand ich das Display als sehr gut lesbar – drinnen, wie draußen. Die Helligkeit rangierte von „nicht zu hell im Dunkeln“ bis „ausreichend für das Ablesen draußen“.

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Natürlich spreche ich auch noch einmal den Balken, den flat tire, den Elefantenfuß und wie der untere Bereich des Displays nicht schon alles genannt wurde, an: ja, er ist noch immer da. Und nein ich störe mich noch immer nicht daran. Es bleibt dabei: mit der gegebenen Technik kann Motorola nicht beides realisieren; Helligkeitssensor und einen schmalen Rahmen. #isso – Ich habe keinen Bock auf eine LG G Watch R mit fettem Rand, ohne Helligkeitssensor und kleinerem Display, nur damit es ein 100%ig rundes Display wird. Ich habe mich schon lange an diesen Balken gewöhnt – wenn er bei der nächsten Auflage der Smartwatch wegfällt, schön. Wenn nicht, dann nicht.

 

Bonus

Was die Moto 360 der zweiten Generation anderen Smartwatches (und natürlich dem Vorgänger) voraus hat, ist die Tatsache, dass Motorola einem die Möglichkeit gibt, die Uhr im Moto Maker anzupassen: Gehäusefarbe und Lünette gibt es in silber, schwarz und gold. Genau wie die Armbänder – oder man setzt auf ein Lederarmband. Durch die zwei verschiedenen Größen gibt es eine ganz gute Auswahl an verschiedenen Varianten, die man sich nach Belieben zusammenstellen kann. Den Vorgänger gab es nur in silber und schwarz, das war es – andere Hersteller halten es ebenfalls noch nur so.

Einen besonders großen Unterschied macht das beim Preis übrigens nicht. Wer also mit dem Gedanken spielt, sollte auf jeden Fall den Blick auf Motorolas Seite werfen (Link).

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Fazit 1

Die Frage bleibt also: lohnt es als Besitzer einer Moto 360 aus dem Jahr 2014 auf die neuere Version der Uhr zu wechseln? Ich habe es ja schon ganz zu Anfang geschrieben: für mich nicht.

Die Moto 360 der zweiten Generation ist schick, keine Frage. Sie ist auch dezent genug, dass nicht sofort jeder sieht, dass ihr einen kleinen Computer am Handgelenk tragt. Ich bin Fan der neuen Armbänder, die den Kauf von Adaptern von Drittanbietern unnötig machen. Und auch wenn es nur ein kleines Detail ist, war für mich der neu positionierte Power-Button ein willkommenes Upgrade. Den wohl kommenden Support für Lautsprecher in Smartwatches kann man sich meiner Meinung nach getrost schenken, aber darauf ist die Moto 360 wohl schon vorbereitet.

Aber: den Vorgänger, der nach meinen Erfahrungen mit beiden Uhren gar nicht so viele Nachteile hat, wie ich anfangs erwartet hatte, bekommt man heute teilweise für 150-200 Euro – also die Hälfte dessen, was man für die zweite Generation zahlt. Da fällt es mir schwer, jemandem die neue Moto 360 zu empfehlen – es sei natürlich denn, derjenige besteht auf etwa die geriffelte Lünette. Oder natürlich, jemandem ist die große Moto 360 zu groß…

Als die zweite Generation der Moto 360 vorgestellt wurde, war für mich klar, dass ich die haben muss – jetzt, nachdem ich die Smartwatch selber testen konnte, bin ich schlauer: alte Besen kehren gut und ich bin mit meinem Besen noch immer sehr zufrieden.

 

Fazit 2

Vom Vergleich mit der ersten Generation mal abgesehen: die Moto 360 ist eine total schicke Smartwatch, die in allererster Linie durch die „normale“ Uhrenoptik nicht als Smartwatch auffällt. Das ist mir immer noch super wichtig – man soll nicht sofort sehen, dass ich einen Handgelenkcomputer trage.

Die Performance war angemessen. Angemessen für das, was man mit der Uhr macht: Uhrzeit lesen, Benachrichtigungen lesen, auf Nachrichten antworten, Musik steuern… Auf einer Smartwatch spielt man keine Spiele. Auch die Akkuleistung war gut – für eine Uhr mit einem so großen Display macht die Moto 360 eine gute Figur und wer nicht mit der Erwartung an die Sache geht, die Uhr nur einmal in der Woche zu laden, der wird wohl auch nicht enttäuscht werden. Eine ausgedehnte Anpassbarkeit der Uhr nach eigenem Geschmack dürfte dafür sorgen, dass so ziemlich jeder eine Variante findet, die ihm oder ihr gefällt. Wer über den schwarzen Balken, der immer noch zu Unrecht größer gemacht wird, als er ist, hinwegsehen kann, der findet in der Moto 360 der zweiten Generation auf jeden Fall eine gute Smartwatch (sofern er oder sie eben auf keinen Fall den Vorgänger kaufen will).

 

 


 


Von Michael

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