USB Hubs gibt es viele – aber nur wenige bieten so viele Anschlussmöglichkeiten, wie Ankers USB 3.0 Docking Station. Und auch, wenn der Preis vielleicht zuerst etwas hoch erscheint, erhält man hier einen ordentlichen Portreplikator in schlichtem Design und vielen Anschlussmöglichkeiten.
Für die vielen Möglichkeiten und das schlichte Design, bekommt die Docking Station trotz des Preises 4 von 5 Punkten in unserem Ranking. Genaueres lest Ihr im ausführlichen Test.
Laptops haben chronischen Anschlussmangel
Jetzt genau, in diesem Augenblick sitze ich vor meinem Laptop. Und seit vielen, vielen Monden hängt an diesem Laptop eine Tastatur, eine Maus, ein zweiter Monitor, eine kleine Lautsprecherbox (wird per USB mit Strom versorgt) und immer wieder mal eine externe Festplatte, ein USB-Stick, mein Tablet oder Smartphone oder irgendwas zwischen all diesem. Der Haken an der Sache: ich habe 3 USB-Anschlüsse – und wer mitgezählt hat, der hat jetzt schon gemerkt, dass auch ich unter einer, bei Laptopnutzern bekannten, chronischen Erkrankung leide: Anschlussmangel (gepaart mit Kabelsalat). Zum Glück nenne ich nicht das neue Macbook mein Eigen, sonst würde ich wohl auf der Suche nach einem neuen Anschluss die Wände hoch gehen – und dennoch ist es lästig, sich a) immer wieder für ein Gerät entscheiden zu müssen, dass man nun (kurzzeitig) vom Laptop trennt, wenn man einen Port braucht und b) jedes Mal, wenn man die Kiste mal mitnimmt – denn dafür sind sie ja gedacht – gefühlte 39 Kabel ab- und dann später wieder anschließen muss. Und da kommt mir ein Gerät, dass uns freundlicherweise von Anker zur Verfügung gestellt wurde, sehr gelegen: die USB 3.0 Dual Display Docking Station:
Jeder kennt wohl USB-Hubs: kleine bis mittelgroße, verschieden geformte Teile, die aus einem USB-Anschluss 2 oder 3 oder 6 oder 14 weitere USB Anschlüsse machen; mit externer oder ohne eine zusätzliche Stromquelle. Dabei funktioniert das im Grunde immer gleich: der sogenannte BUS (aus Universal Serial Bus) wird einfach verlängert und die weiteren Geräte klinken sich ein. Aber die Technik dahinter muss man nicht zwingend kennen.
Was bringt die Docking Station mit?
Die Docking Station von Anker bietet aber deutlich mehr, als nur das: sie wird mit einem USB 3.0 Anschluss an den PC/Laptop angehangen und bietet dann 2x USB 3.0, 4x USB 2.0, 1x Gigabit Lan, 1x HDMI, 1x DVI und einen 3,5mm Headset-Anschluss. Dabei wird sie (natürlich) durch ein externes Netzteil mit Strom versorgt. Und auch wenn ich anfangs etwas skeptisch war, muss ich sagen, dass ich zum einen die zusätzlichen Anschlüsse nicht missen möchte und zum anderen es auch sehr genieße, dass an meinem Laptop jetzt nur noch genau 2 Kabel stecken müssen: der Stromanschluss und die Docking Station. Meinen externen Monitor habe ich über DVI direkt an die Docking Station angeschlossen, theoretisch kann ich dort auch noch einen zweiten Monitor dranhängen und mit dem Display meines Laptops dann auf 3 Bildschirmen arbeiten. Ziemlich cool – gerade da mein Laptop eigentlich nur einen Anschluss für einen Monitor hat. Dass von den verfügbaren Anschlüssen die zwei vorderen USB 3.0 Steckplätze sind, finde ich ebenfalls praktisch, hier kann man mal eben zum Beispiel eine Festplatte anhängen oder was man gerade noch so braucht.Auf der Rückseite habe ich meine ganze Peripherie angeschlossen, so bleibt sie im Hintergrund und der Platz sieht einfach ordentlicher aus. Dabei ist die Docking Station zwar nicht sehr klein, aber mit Maßen von 7,8 x 18 x 3 cm auch nicht wirklich klobig. Durch das schwarze Design fällt sie in den meisten Fällen auch nicht zu sehr auf.
Dabei kann man sich entscheiden, ob man die Docking Station hinlegt (wie ich es getan habe) oder ob man sie über den mitgelieferten und ziemlich stabilen Metallfuß aufstellt. Hatte ich versucht, passte aber leider gar nicht in mein Setup.
Was bringt die Docking Station nicht mit?
Einen Schalter! Und das, muss ich sagen, stört mich schon ziemlich. Auf der Front findet sich eine groß, blaue LED, die den lieben langen Tag vor sich hin strahlt. Egal, ob der Rechner gerade läuft, im Ruhemodus ist oder komplett ausgeschaltet ist. Sogar, wenn die Docking Station gar nicht via USB verbunden ist, leuchtet die LED – und es gibt keinen Aus-Schalter. Nicht nur um Strom zu sparen, vor allem, weil sie doch ziemlich hell ist, stecke ich den Netzanschluss ab, wenn ich abends den Laptop zuklappe oder zur Arbeit gehe oder sonst nicht gleich wieder am Schreibtisch bin. Total schade in meinen Augen, denn ein kleiner Taster oder Kippschalter hätte sicherlich keine Umstände gemacht, aber das Geräte abgerundet.
Was hat man also von der Docking Station?
Ein solide Verlängerung der meist doch eher kargen Anschlüsse an einem Laptop. Wie gesagt, ich hänge an meinen Laptop das eine USB 3.0 Kabel und voilà, alles ist verbunden: Drucker, Festplatte, Monitor, Maus, Tastatur, Lautsprecher. Wäre ich nicht auf WLAN angewiesen, würde ich wohl auch noch den Netzwerkanschluss nutzen. Dabei ist die Docking Station allerdings nicht unbedingt günstig. Immerhin rund 100€ möchte Anker für das Zubehör haben. Das ist zwar kein Pappenstiel, wer aber doch häufiger seinen Laptop zuhause auf dem Schreibtisch und unterwegs nutzt und es langsam leid wird, ständig alles an- und dann wieder ab- und dann wieder anstecken zu müssen, für den könnte sich die Anschaffung der schwarzen Box lohnen.
Mein Urteil: kein must-have aber ein nice to have. Es mag den einen oder anderen zwar vielleicht etwas Überwindung kosten, aber ich glaube, dass es für viele Nutzer gut angelegte 100€ wären.