Mit dem PRIV hatte BlackBerry einen Paukenschlag von einem Comeback auf den Smartphone-Markt gefeiert. Als das Gerät damals rauskam, waren die Stimmen fast durchweg extrem positiv – sicherlich aber auch, weil es dem kanadischen Unternehmen, nachdem sie schon mehr als nur tot geglaubt waren, gelungen ist, zu überzeugen und ihre Technologien und Ideen sinnvoll mit Android zu kombinieren.
Das BlackBerry KeyOne hat dann eher für gemischte Gefühle gesorgt. Viele hatten dem Gerät Mittelmäßigkeit vorgeworfen, was kein Problem gewesen wäre, wenn das KeyOne nicht preislich in der Oberklasse gespielt hätte. Wir selber hatten uns eines zugelegt, weil man Frau gerne wieder zurück zu einem Tasten-Gerät wollte, haben es dann aber nach einigen Monaten doch wieder verkauft. Es ist halt doch nicht immer alles Gold, was glänzt.
Andere Geräte von BlackBerry sind meiner Meinung nach komplett unter dem Radar geblieben. Sicherlich nicht zuletzt, weil diese eben das Markenzeichen, die Tastatur, vermissen ließen.
Das KeyOne als Vorbild?
In einem Interview gab BlackBerrys Chef der Geräte-Sparte jetzt bekannt, dass man davon ausgehe, den „keyboard market“ ausbauen zu können. Man plane zwei Geräte, wobei man sich mit der Aussage, dass das eine mehr als das andere kosten würde, nicht gerade an Informationen überschlug.
Interessant: im Rahmen des Interviews wurde das KeyOne als „sweet spot“ für die Kombination aus Preis, Leistung und build quality genannt. Wenn BlackBerrys Anspruch aber mittelmäßig ausgestattete (nicht flasch verstehen, das KeyOne ist kein schlechtes Gerät) Smartphones sind, die ihren verhältnismäßig sehr hohen Preis nur durch die Tastatur rechtfertigen, weiß ich nicht, ob diese Geräte dann auch bei den Kunden so gut ankommen werden…
Wann die Geräte ihren Weg in die Öffentlichkeit finden, ist völlig unklar. Es könnte sein, dass man sich im Rahmen der CES besonders bedeckt halten will, um die Überraschung zum MWC im Februar zu bringen, wo erfahrungsgemäß die meisten Hersteller ihre neuen Geräte zeigen, BlackBerry könnte aber auch noch nicht weit genug sein und eventuell die IFA im Herbst diesen Jahres anpeilen. Ich denke, dass man sich hier keinen Zeitdruck macht und sehe die IFA-Variante als realistischer an.
Hoffen wir als Endkunden nur, dass man nicht über das Ziel hinausschießt und entweder an der Austattung oder eben am Preis doch noch etwas gearbeitet wird. Denn für mich war das KeyOne noch ein wenig von einem „sweet spot“ entfernt.