Android P bekommt eine native Funktion die es erlauben wird zu erkennen, ob eine App, die im Hintergrund ausgeführt wird, aktuell eine der Kameras des Smartphones ansteuert, bzw. verwendet und diese Aktivität blocken können.
Es ist sicherlich eines der unschöneren Szenarien: ihr benutzt euer Smarpthone fast den ganzen Tag – Beim Frühstück, auf dem Weg zur Arbeit, in der Mittagspause, während des Unterrichts, abends auf der Couch. Oder im Bett. Oder im Bad. Und jemand kann sich ohne euer Wissen über die integrierte Kamera nach Belieben hie und da ein Foto knipsen und ihr bekommt davon nichts mit. Leider tritt das immer wieder auf – wenn auch nicht aus dem Blauen heraus, sondern weil sich der betroffene Nutzer in der Regel vorher irgendwo einen Scheiß installiert hat und sich damit entsprechende Schadsoftware auf den Rechner, das Tablet oder das Smartphone geholt hat.
Android P soll diesem Szenario eines Fremdzugriffs auf die Kamera gezielt eine wichtige Grundlage nehmen: die grundsätzliche Erlaubnis, die Kamera-API im Hintergrund nutzen zu können. Das zumindest haben XDA Developers im Source Code des AOSP gefunden:
Damit wird sichergestellt, dass nur Applikationen, die im Vordergrund laufen (also aktiv genutzt werden) auch die Kameras des Geräts verwenden können.
Smartphones besitzen im Gegensatz zu Laptop bekanntermaßen keine kleine LED, die anzeigen könnte, wenn die Kamera gerade angesteuert wird (wobei auch diese einfach übergangen werden kann) und diese Neuerung in Android P soll helfen, das entsprechende Gerät ein Stück weit sicherer zu machen, ohne die Kameras mit Tape oder Post-Its abkleben zu müssen.
Übrigens: seit Android Oreo zeigt das Smartphone auch in den Benachrichtigungen an, wenn eine Applikation noch im Hintergrund läuft und nicht in einen idle-Modus geht – dass diese Meldung aber vielen Nutzen schlicht nicht auffällt oder sie sie absichtlich wegwischen, weil sie als störend oder gar nervig empfunden wird, halte ich für nicht unwahrscheinlich und da ist das konsequente blocken durch das Betriebssystem nur der logische nächste Schritt.
Zu dem Thema hier übrigens ein interessantes Video von The Verge (wenn auch etwas sehr kondensiert):
via androidpolice