Während nicht nur ich die Integration des Split-Screen Modus in Android N begrüßt habe, ist man bei Google schon zwei Schritte weiter. Wie Ars Technica herausgefunden hat, besitzt die Developer Preview von Android N nämlich ein verstecktes Feature, das es schon jetzt erlaubt, Apps nicht nur Seite-bei-Seite, sondern direkt in eigenen Fenstern darzustellen – echte, skalierbare Fenster.
Natürlich ist das Feature aber nicht frei verfügbar, sondern bedarf einer gewissen Fummelei. Wer ein Gerät mit der Preview von „N“ besitzt, kann sich laut Ars Technica eine Custom Recovery flashen (wichtig: wer jetzt schon nicht weiß, wovon ich schreibe, der sollte es von vornherein lassen! Ich erinnere an diesen Beitrag) und aus dieser heraus über ADB den folgenden Befehl absetzen:
cd /system/etc/permissions
sed -e „s/live_wallpaper/freeform_window_management/“ android.software.live_wallpaper.xml >freeform.xml
Anschließend neustarten und man sollte in etwa folgendes zu sehen bekommen:
Dabei ist dieses Feature noch sehr sehr experimentell. Während diverse Apps im Split-Screen schon häufig abstürzen, ist der Fenster-Modus erst recht nicht stabil. Dafür lassen sich Fenster in Breite oder Höhe skalieren – dank Mauseingabe besonders komfortabel (und die Maus deutet die Möglichkeit durch verändern des Zeigers schon an). Allerdings ist es wohl (noch) nicht möglich, in zwei Richtungen gleichzeitig zu skalieren. Man muss sich wohl entscheiden: hoch/runter oder breiter/schmaler.
Verlässt man übrigens die Fenster-Übersicht, landet man auf einem normalen Homescreen, während die App-Fenster gesondert vorgehalten werden. In diesem Modus ist auch der Aufruf der „Recent Apps“ angepasst: dort findet man im unteren Bereich die Vollbild-Apps in der neuen Übersicht aus N und darüber in kleinen Rechtecken die gefensterten Apps.
Der Fenster-Modus in Android N ist zwar noch sehr wohl ein experimentelles Feature, aber zeigt doch, wohin die Reise gehen kann. Nicht falsch von Google endlich den Arsch hoch zu bekommen nachdem andere es geschafft haben, ein produktives Android auf den PC zu bringen. Das Betriebssystem hat das Potenzial, aber litt bisher einfach unter der zu starken Orientierung an Tablets und Smartphones.
Ich bin gespannt, was da noch kommt! Ich könnte es mir gut vorstellen, einen Nexus Player einfach als Desktop-Ersatz zu verwenden.
Quelle und Bilder: arstechnica via phandroid