Das wohl größte Problem von Android ist seit langem, dass das Betriebssystem auf den verschiedenen Smartphones sehr langsam aktualisiert wird. Mit Ausnahme von Nexus- und Pixel-Geräten dauern Updates auf neue Versionen teilweise bis zu einem Jahr (oder kommen einfach niemals). Mit einer neuen Aufteilung des Frameworks und einer dazugehörenden Loslösung des eigentlichen OS könnte das jetzt der Vergangenheit angehören. Das ist Project Treble.

 

Wie laufen Updates derzeit?

Wenn Google eine neue Android Version entwickelt, arbeitet man eng mit den Chip-Herstellern, wie Qualcomm oder MediaTek zusammen, die (genau wie bei PCs) die Treiber für die Chipsätze zur Verfügung stellen müssen, damit die Hardware reibungslos mit der Software zusammenarbeiten kann. Das funktioniert allerdings ziemlich reibungslos – wenn man mal vom Snapdragon 800 und 801 absieht, die aufgrund von Triberproblemen für viele Geräte, wie das Nexus 5 oder Moto X der zweiten Generation dafür sorgte, dass diese nie auf Android Nougat aktualisiert werden konnten.

Aber seit quasi der ersten Android Version haben auch Hersteller, wie Samsung, HTC und LG für ihre Smartphones Anpassungen vorgenommen. Bestimmte Gesten, die Apps starten oder zusätzliche Funktionen bieten, vor allem aber optische Anpassungen des Betriebssystems, wie TouchWiz oder SenseUI sind mittlerweile Markenzeichen der Hersteller. Allerdings bedeutet das auch, dass diese Anpassungen bei einer neuen Version von Android mit übernommen werden müssen. Google stellt also die neue Android Version zur Verfügung und an dieser Stelle liegt es in der Hand der Hersteller, sich darum zu kümmern, dass man die Aktualisierung für die bestehenden Geräte anpasst und das Update danach verteilt. Gepaart mit der Tatsache, dass es jedes Jahr mindestens ein neues Handset (und in der Regel sind es mehrere), fehlt aber häufig die Zeit, sich auch auf die älteren Geräte zu konzentrieren. Dadurch kommt es oft dazu, dass ein Smartphone, das letztes Jahr noch topaktuell war, ein halbes oder ein ganzes Jahr auf die neue Betriebssystemversion warten muss.

 

Project Treble soll es besser machen

Mit Project Treble ändert Google die Architectur von Android und löst das Framework des OS von der untersten Eben (Vendor interface), die unter anderem die Treiber bereitstellt und für die Grundlegenden Funktionen sorgt. Das Betriebssystem an sich steht darüber und kann damit angepasst werden, ohne dass sich Hersteller auch um die unterste Ebene kümmern müssen. Da sich Google also zusammen mit den Chip-Herstellern um das Vendor interface und etwa die Treiber kümmert, betreffen Änderungen am OS selber eben nur noch die darüberliegende Ebene. Das sollte dafür sorgen, dass auch die Hersteller-Anpassungen schneller umgesetzt werden können und in Folge dessen Updates schneller verarbeitet und anschließend verteilt werden können.

Das beste an dieser Meldung ist allerdings, dass diese Änderung bereits in Android O implementiert ist und sogar schon Teil der ersten, bereits verfügbaren Developer Preview ist. Das heißt, dass auch die Updates des Beta Programms für Android O bereits von dieser Umstellung profitieren werden, da Google diese Updates als Pakete OTA (over the air) verteilt und eben nicht als komplette Factory Images zum flashen.

Mehr Informationen zu Project Treble werden wir dann nächste Woche im Rahmen der Google I/O erfahren.

 

 


Quelle: google, via androidpolice

Von Michael

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