Microsoft hat es nun einige Jahre lang so versucht, nun zieht man quasi die Reißleine und macht tatsächlich ernst: der Browser Edge wird voraussichtlich im nächsten Jahr auf die Chromium Engine setzen.

Mit Edge hatte Mircosoft in Kombination mit Windows 10 einen neuen Browser vorgestellt, der schneller und mit besseren Funktionen ausgestattet sein sollte als die Lösungen der Konkurrenz, wie etwa Opera, Firefox oder Chrome aber vor allen Dingen als der Browserdinosaurier Internet Explorer.

Hierfür hatte Microsoft eine eigene Engine (EdgeHTML) für den Browser gebaut und nun über viele Jahre in diese investiert. Allerdings führt man das ganz so nun also nicht mehr fort. In einem Blogpost erklärt man, dass man bereits seit längerem in open source software investiert und nun einen großen Schritt gehen will und die hauseigene Engine zugunsten von Chromium für Edge ablösen wird.

we intend to become a significant contributor to the Chromium project, in a way that can make not just Microsoft Edge — but other browsers as well — better on both PCs and other devices (…) Our intent is to align the Microsoft Edge web platform simultaneously (a) with web standards and (b) with other Chromium-based browsers. This will deliver improved compatibility for everyone and create a simpler test-matrix for web developers.

 

Tatsächlich spart man sich damit aber eine Menge Arbeit. Die eigene Engine zu pflegen und auf Standards anzupassen, die eben bei anderen Browsern unterstützt werden frisst Ressourcen – und auf eine open source software zurückzugreifen erlaubt Microsoft, die bisherigen Ressourcen besser und/oder neu zu verteilen. Aber nicht nur Microsoft wird davon profitieren. Natürlich werden auch wir als Nutzer mit der Neuauflage von Microsoft Edge hoffentlich erleben, dass Webseiten unter den verschiedenen Browsern besser funktionieren, da die Entwickler nicht mehr gegen mehrere Engines testen müssen.

Microsoft will Edge über „the next year or so“ im Hintergrund auf Chromium umziehen. Als Anwender soll man von dieser Migration nichts merken. Einen ersten testbuild will man bereits Anfang 2019 fertig haben. Das Fernziel soll sein, dass man einen Browser entwickelt, der nicht nur auf einer bereits etablierten Plattform arbeitet, sondern auch ein breiteres Prublikum erreicht. So will man Edge neben klassischen Windows-PCs und -Laptops auch auf macOS und ARM-basierte Geräte bringen.

 

Von Michael

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