Dass Motorola mindestens softwareseitig einer der vorbildlichsten Hersteller ist, ist bis heute wohl unumstritten. Die Geräte der Lenovo-Tochter werden in der Regel nach den Nexus- und Pixel-Smartphones mit als erstes aktualisiert, wenn neue Versionen anstehen und glänzen durch ein Android, das so gut wie nicht angepasst ist. Allerdings hat man in der jüngeren Vergangenheit gerade (und spätestens mit dem Moto G5)optisch einen Weg eingeschlagen, den nicht nur ich etwas fraglich finde. Jetzt sind neue Bilder eines Moto-Smartphones aufgetaucht, die offenbar das 2017er Moto X zeigen – und das schlägt in die selbe Kerbe.

 

Design: Fingerabdruckscanner vorne, trotz „Moto-Dimple“

Optisch orientiert man sich, wie angedeutet an dem, was man schon mit dem Moto G5 und G5 Plus gezeigt hatte: Metallene Rückseite, abgerundete Kanten, Antennenstreifen oben und unten. Begleitet wird die Optik der Rückseite durch das neue Design-Element des runden Kamera-Buckels inklusive Motorolas „Flat-Tire“, den wir von den Moto 360 Smartwatches kennen. Auf der Front richtet man sich ebenfalls nach dem Moto G5 oder dem Moto Z: hier findet sich ein (vermutlich) im Ohrhörer verbauter Mono-Lautsprecher und unterhalb des Displays ein Fingerabdruckscanner. Dass man auch hier wieder die Chance ausgelassen hat, diesen im typischen „Moto-Dimple“ auf der Rückseite unterzubringen, ist für mich indes vollkommen unverständlich und sorgt so nur für mehr Rand ober- und unterhalb des Displays. Das hatte man schon mit dem Moto X Style besser hinbekommen. Und das ist fast 2 Jahre alt.

 

Spezifikationen verraten: kein High-End

Ein Blick in die Recovery verrät uns dann noch, was unter der Haube des Geräts mit der Bezeichnung XT1801 schlummert: Als Prozessor kommt ein Snapdragon 625 zum Einsatz, begleitet von 3GB RAM und 32GB internem Speicher. Alles keine Angaben, die man von einem Gerät erwarten würde, das in Konkurrenz zu Samsungs Galaxy S8 oder LGs G6 stehen soll. Insgesamt wäre das Smartphone damit aber besser aufgestellt, als eben das Moto G5, was den Schluss nahe legt, dass es sich hier tatsächlich um das neue Moto X handelt. Die Premium-Austattung bliebe damit aber weiterhin der Moto Z-Reihe vorbehalten und degradiert die X-Reihe somit effektiv.

 

Was manche (mich eingeschlossen) befürchtet hatten, scheint hiermit bestätigt: Unter Lenovo wird das Moto X wohl in der Mittelmäßigkeit landen. Das sehe ich in Hinblick auf die Spezifikationen allerdings als gar nicht so schlimm an. Ich vertrete schon lange die Meinung, dass bei aktuellen Smartphones der Prozessor auch im 400-500 Euro-Segment mehr als ausreichend sein kann. Allerdings tut man den Geräten in meinen Augen mit dem neuen Design keinen Gefallen. Ich würde etwa das Moto G4 Plus immer dem Moto G5 (Plus) vorziehen und bleibe einfach ein Fan des Moto X Style, das meiner Meinung nach design-technisch ein Geniestreich war.

 

 


Quelle: androidpolice

Von Michael

Kommentar verfassen

%d Bloggern gefällt das: