Ohne Werbung geht es nicht. Das weiß auch ich, seit dieser Blog hier läuft. Aber dass es Seiten im Internet gibt, die es mit Werbeinhalten mehr, als nur gut meinen, hat wohl schon jeder erlebt. Videos, die automatisch und ungefragt anfangen zu spielen und erst einmal mit einem Spot für Autos, Duschgel oder sonstwas eröffnen, Vollbildbanner, bei denen man das kleine x erst einmal suchen muss und versteckte Werbebanner, die sich über Schaltflächen legen… Das sind die Gründe, weshalb viele Nutzer einen AdBlocker in ihrem Browser installiert haben. Dass aber auch die Hersteller dieser vermeintlichen Heilsbringer mit fragwürdigen Mitteln arbeiten, haben übrigens die Mobilegeeks am Beispiel von AdBlockPlus sehr anschaulich aufgedeckt.

Vielleicht nicht zuletzt wegen dieser teils fragwürdigen Praktiken von Anbietern, aber vor allen Dingen, um das Werbe-Business ein wenig zu regulieren, arbeitet Google derzeit an einer Möglichkeit, einen nativen AdBlocker in den hauseigenen Chrome-Browser zu integrieren. Hier will man mit „inakzeptable“ Werbebanner blocken und diejenige Werbung, die man entsprechend als akzeptabel einstuft, zulassen.

Was heißt das für Seitenbetreiber?

Wenn Google tatsächlich an einem eigenen Werbeblocker für den Chrome-Browser arbeitet, wäre das wohl zuerst für viele Anbieter ein echtes Problem. Wie genau darüber entschieden wird, welche Portale „inakzeptable“ Werbung anbieten, entscheidet wohl Google selber. Ob es eine Stelle geben wird, die dies klassifiziert und fortlaufend analysiert, ist unbekannt. Durch die extrem große Verbreitung von Chrome sowohl auf Windows-PCs, Android Smartphones und Tablets, als auch Chromebooks würde ein Chrome-interner AdBlocker schlagartig für viele Seiten deutliche Einbußen oder komplettes Ausbleiben der Werbeeinnahmen bedeuten.

 

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Was heißt das für Nutzer?

Für den Anwender dürfte ein solches Vorgehen wohl in erster Instanz etwas positives sein. Viele Seiten arbeiten mit auch objektiv angemessenen Werbeplatzierungen. Und wenn diese von entsprechend seriösen Anbietern kommen, handelt es sich auch nicht um blinkende „Sie sind der 10.000 Besucher! Jetzt schnell iPhone 9 gewinnen!!!“– oder „Deutsche Millionäre wollen dieses Geheimnis schnell verbieten lassen! Jetzt KLICKEN!1!!“ -Anzeigen.

Auf der anderen Seite ist das natürlich ein starkes Eingreifen seitens Google in den Markt. Dass man die Werbeplatzierungen durch den hauseigenen Dienst Google Adsense per se durch den AdBlocker durchwinken wird, steht wohl hier außer Frage. Unklar ist auch, wie man mit zusätzlichen AdBlock-Plugins umgehen wird. Werden diese durch den Browser eventuell deaktiviert werden oder komplett auf dem Chrome-Store verbannt werden, so wie Amazons einst den Chromecast verbannte, um die eigenen Produkte zu bevorzugen?

Viele Nutzer würden von diesem integrierten AdBlocker wohl erst etwas auf den (nennen wir sie mal) „einschlägigen Seiten“ merken, wo man gerne mal Werbung für Book Of Ra und WhatsSex zu sehen bekommt.

 

Ich werde das Thema im Auge behalten und wenn sich die Behauptung des Wall Street Journal als wahr herausstellt, euch dies wissen lassen.

 

 


via androidpolice

Von Michael

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