ZTE hat gestern in New York eines der letzten Aufsehen erregenden Geräte für dieses Jahr vorgestellt: das Axon M, das zwei vollwertige, farbige, touchempfindliche Panels besitzt, die sich zu einem großen Bildschirm umklappen lassen.

Mit dem Axon M sehen wir das erste Smartphone, das die häufig in den Raum geworfene, konzeptionelle Idee eines klappbaren Smartphones tatsächlich in die Tat umsetzt. Während Hersteller wie Samsung schon gefühlte 20 Mal irgendein Note-Experiment auf diversen Messen gezeigt hat und jedes Mal versprach, dass das roll- und faltbare OLED noch in dem jeweiligen Jahr kommen würde, hat ZTE einfach ein Scharnier eingesetzt, zwei einigermaßen schmale Rahmen an den Seiten der Displays verbaut und Nägel mit Köpfen gemacht. Alleine dafür sollte man das neue Gerät, bzw. den Hersteller loben-

Das Axon M besitzt zwei LCD-Displays, die jeweils 5,2 Zoll groß sind und beide mit FullHD auflösen. Beide Panels besitzen recht deutliche Ränder ober- und unterhalb der jeweiligen Panels. Die seitlichen Rahmen sind etwas schmaler ausgefallen – allerdings ist das Gerät auch hier nicht „bezel-less“. Bei der Benutzung bietet sich im „Standard“ das normale Setting an: Ein Display zur Bedienung auf einem Touchscreen. Man kann aber (und wer das Axon M besitzen wird, tut dies dann sicherlich den ganzen Tag) eben das auf der Rückseite befindliche Display nach vorne klappen und dieses schaltet sich dann hinzu und bildet mit dem Haupt-Panel ein großes, fast quadratisches Display.

 

Hier kann man dann zwischen mehreren Modi wählen: das zweite Display kann als zweite, eigenständige Anzeige separate Applikationen laufen lassen. So kann man etwa auf dem einen Display seinen Facebook-Feed und auf dem anderen die Instagram-Stories der Freunde verfolgen. Ein feuchter Social Media Traum. Theoretisch könnte man aber auch produktivere Sachen tun und etwa auf einem Panel YouTube-Videos laufen lassen und auf dem anderen Angry Birds spielen.

Die zweite Option ist noch etwas spannender, wie ich finde: in einem zwieten Modus kann man beide Displays gemeinsam als eine Darstellungsfläche nutzen. So kann man Internetseiten über die Größe beider Panels anzeigen lassen, die Navigation über beide Displays nutzen oder die Email, die man gerade schreibt auch gleichzeitig lesen, während die OnScreen Tastatur eingeblendet ist.

In einem weiteren Modus kann man den Inhalt des einen Bildschirms auf den zweiten spiegeln. Hier nennt ZTE etwa Spiele, die man zu zweit auf einem Bildschirm spielen würde. Man könnte so auch etwa mit einem Freund gleichzeitig auf jeder Seite des Geräts ein Video schauen. Aber irgendwie erschöpfen sich da dann auch die theoretischen Einsatzmöglichkeiten. Vielleicht sieht das in der tagtäglichen Benutzung dann anders aus, aber bei dem Modus fällt es mir schwer, mit einem guten Anwendungsfall zu trumpfen.

 

Kommen wir noch zur Hardware des Smartphones mit den zwei Bildschirmen: Das ZTE Axon M ist ordentlich ausgestattet, gewinnt aber sicherlich keinen Benchmark-Kampf mit anderen Geräten. Neben den zwei 5,2 Zoll 1920 x 1080 Displays findet man 4GB RAM, einen Snapdragon 821 und 64GB internem Speicher – der lässt sich übrigens mittels microSD-Karte erweitern. Der Akku, der beide Displays versorgen soll, misst indes lediglich 3.180mAh. Das ist bei einem 5,2 Zoll Panel eher üppig, bei der Benutzung beider Panels (und darauf wird es ja garantiert hinauslaufen) könnte die Dimension des Akkus aber etwas klein geraten sein. Das müsste aber die tatsächliche Benutzung zeigen. Durch das zweite Display und den Klapp-Mechanismus ist das Axon M natürlich kein schlankes Gerät: mit 230g und einer Dicke von 12,1mm ist es gefühlt schon eher in der Kategorie „Knochen“ anzuordnen, aber auch hier will ich der tatsächlichen Benutzung nicht zu arg vorweg greifen. Vielleicht liegt es ja dennoch gut in der Hand. Erfreulicherweise gibt es einen USB Typ-C Anschluss und das Gerät kommt mit immerhin Android Nougat.

Apropros Benutzung: für Deutschland ist noch kein Startdatum bekannt, auch wenn das Gerät auch bei uns erscheinen soll. In den USA wird es noch in diesem Jahr verfügbar gemacht und wird dort $730 kosten.

 

 


via theverge, zte

Von Michael

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