Google hatte auf der I/O diesen Jahres die Präsentation mit einem Fragezeichen beendet, als man an alle Teilnehmer ein Stück Pappe aushändigte und alle Teilnehmer bat, ihre Erfahrungen unter #cardboard zu teilen.

cardboard i-o2014

Tatsächlich handelte es sich dabei um eine sehr simple Art, sein Smartphone in eine Virtual Reality Brille zu verwandeln. Wir haben uns so ein Teil mal besorgt.

 

Cardboard

Vorweg: es handelt sich hierbei nicht um ein originales Google Cardboard, sondern um eine, von unzähligen Kopien, die man im Internet erstehen kann. Ich hatte mich für eine unbedruckte Variante ohne Spielereien entschieden (da eigentlich alle das Gleiche können). Bei Amazon findet man jedoch verschiedene Varianten von einfach bis bedruckt, aus Karton oder Kunststoff.

Gemein haben aber alle, dass das Smartphone in der Horizontalen eingeklemmt wird und man das geteilte Bild mithilfe von halb-konvexen Linsen vor die Augen gelegt bekommt.

 

Das Zusammenbauen der „Brille“ war (mit ein wenig Nachdenken) nicht wirklich schwierig. Lasche 1 in Schlitz 1, Lasche 2 in Schlitz 2, usw. Wenn man weiß, wie es nachher aussehen soll, ist es nochmal etwas leichter. Allerdings lag dem Karton kein Bild bei, oder Ähnliches, dadurch kann es eventuell für jemanden, der sich noch nichts unter Cardboard vorstellen kann, etwas schwierig sein das Teil zusammenzufalten.

Die Linsen sind leider nur in das Gebilde gelegt (mehr oder weniger geklemmt), es wäre sicherlich angebracht, sie mit einem Streifen Tesafilm zu fixieren.

 

Benutzung

Um Cardboard zu nutzen braucht man (natürlich) ein Smartphone – hier sollte man beim Kauf des Kartons bereits darauf achten, wie groß das eigene Smartphone ist, denn kleine Geräte, wie ein iPhone 5 oder Samsung Galaxy S4 mini sind auf jeden Fall zu klein für die meisten Cardboard-Versionen. Es gibt jedoch auch kleine Ausführungen.

Bevor man das Gerät einspannt, muss man die entsprechende App starten, innerhalb der Applikationen kann man in der Regel nichts tun, außer zwei Sachen: Sich bewegen, um die Blickrichtung zu ändern und mithilfe eines seitlich angebrachten Magneten innerhalb der App interagieren (meist „weiter“ oder „Pause“).

 

Für Cardboard hat Google extra eine separate Seite geschaltetAußerdem gibt es bei Google Play eine Cardboard App, mit der man weitere Apps verwalten und direkt starten kann, sowie diverse Apps von Dritt-Entwicklern.

apps für google cardboard

Ich habe mal drei Apps ausprobiert:

 

The Hobbit VR Experience sind leider nicht mehr, als 4 kurze 360°-Filmchen, die an verschiedenen Orten aufgenommen wurde, an denen Herr der Ringe, bzw. Hobbit-Szenen gedreht wurden. Man sieht in 3 der Videos eine Person mit grauem Mantel und Zauberer-Hut irgendwo vorbeilaufen und im letzten zündet der unbenannte Zauberer dann ein kleines (wirklich kleines) Feuerwerk.

Nichts atemberaubendes, aber als die erste App mit der man Cardboard testen sollte, auf jeden Fall meine Empfehlung. Man hat die vollen 360° und muss nicht wirklich etwas tun, sondern einfach nur gucken. Das hilft, sich an diese neue Situation zu gewöhnen.

 

Street View in Google Maps bietet seit kurzem eine versteckte Funktion, über die man eine ähnliche VR-Funktion nutzen kann. Ich habe das mal mit Street View Punkten in Köln, New York und London getestet und alles hat wirklich sehr gut geklappt. Die Neigungssensoren des Smartphones sprechen in diesem Modus sogar noch etwas schneller an, als in der „normalen“ Bewegungssteuerung. Leider gibt es aber keine Möglichkeit in dieser Ansicht irgendwie zum nächsten 360°-Bild zu gelangen. Während man sonst in Street View auf einen Pfeil klicken kann, um weiter zu „gehen“, kann man auch mit dem seitlichen Magneten von Cardboard leider gar nichts tun.

Ärgerlich, da man nun das Smartphone wieder komplett aus dem Karton nehmen muss, aus der Ansicht heraus, in der Street View App zum nächsten Punkt wechseln, wieder in die VR-Ansicht schalten, das Smartphone in Cardboard einsetzen und dann erst wieder gucken kann.

ich hoffe, dass diese Funktion sehr bald nachgereicht wird!

 

Vanguard V Google Cardboard ist ein echtes Spiel im Gewand eines Kampfroboter-Space-Shooters. Man lenkt durch die Kopfbewegung (und dadurch die Bewegung des Smartphones) aus der dritten Person einen Roboter, der durch den Weltraum fliegt und muss diversen Asteroiden und alten Raumstationen ausweichen. Außerdem muss man gegnerische, rot leuchtende Klopse (?!) mit der Zielerfassung markieren und lässt diese dann automatisch abschießen.

Das hat schon verhältnismäßig viel Spass gemacht, aber

  1. gibt es nur ein Level, das einen rund 3 Minuten beschäftigt und
  2. bekommt man schnell lahme Arme vom Festhalten des Kartons.

Hier wäre ein Gummiband, das die „Brille“ auf meinem Kopf gehalten hätte, ganz praktisch gewesen.

 

Besonders komfortabel ist diese „Brille“ übrigens nicht. Mal abgesehen davon, dass man sie festhalten muss (es gibt auch Ausführungen mit Gummibändern), ist der Karton unangenehm an der Nase und den Seiten, wo er den Kopf berührt.

Es gibt jedoch, wie gesagt auch Ausführungen aus Kunststoff, die dann an den Stellen, die auf dem Gesicht aufliegen, Schaumstoffpolster haben und dadurch angenehmer zu tragen sind.

 

Fazit

(Googles) Cardboard ist eine amüsante Sache. Auf keinen Fall ist es etwas, das ich häufiger Nutzen werde, aber das liegt zum einen an dem Material, das auch nicht dafür ausgelegt ist, stundenlang getragen zu werden, um z.B. zu zocken. Zum Anderen an der noch etwas mageren Ausbeute an Applikationen (28), die offiziell für Cardboard verfügbar sind.

Auf jeden Fall aber kann Cardboard den Grundstein für Virtual Reality legen. Und ich hatte schon einmal erwähnt, dass ich glaube, dass VR-Gaming (aber auch Filme über diese Technik) nicht mehr weit in der Zukunft liegen…

Wer wirklich ernsthaft dieses Erlebnis nutzen will, kann natürlich jederzeit zu den etwas teureren Ausführungen aus Kunststoff (siehe unten) greifen.

cardboard  (2)

 

Gewinnspiel

UPDATE

Ein Gewinner ist gezogen!

Wir gratulieren Paul N., der uns unter anderem bei Youtube folgt und zum neuen Besitzer des Kartons wurde!


 

Jetzt zu dem spannenden Teil:

Zum Jahresabschluss verlosen wir ein Cardboard an einen glücklichen Gewinner oder eine glückliche Gewinnerin! – natürlich nicht die benutzte, die ich getestet habe, sondern ein original verpacktes Exemplar!

Was müsst ihr dafür tun? Nun, in silvesterlicher Manier „same procedure as last time„: folgt uns einfach bei Google+, Twitter, Facebook und/oder Youtube. Heißt, wenn ihr uns bei Google+ eingekreist habt, habt ihr eine Chance auf den Gewinn, folgt Ihr uns darüberhinaus bei Twitter, habt ihr 2 Chancen, gebt ihr uns einen Daumen bei Facebook, sind es 3 Tickets im Lostopf.

Der Gewinner oder die Gewinnerin wird in einer Woche, also am 07.01. gezogen!

 

Viel Erfolg!

 

 


Diverse Cardboard Varianten bei Amazon (Partnerlinks):

Von Michael

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