Vor nicht all zu langer Zeit hatte Google offiziell gemacht, dass man das Soziale Netzwerk Google+ im kommenden Jahr für private Nutzer schließen und daraus eine Plattform für Firmen machen wird. Ein ähnliches Schicksal scheint nun auch dem Messaging- und Video-Dienst Hangouts zu blühen.

Eigentlich sollte man sich darüber schon fast nicht mehr ärgern; Google stampft erst einen Dienst aus dem Boden, der in kurzer Zeit Millionen Nutzer findet, dann sägt man diesen Dienst einige Monate oder auch Jahre später wieder ab. Hierzu gibt es sogar eine sehr ordentliche Übersicht, die auf den schrecklich akkuraten Namen Killed by Google hört.

Der nächste Dienst, den Google zumindest für private Nutzer schließen wird, wird wohl Hangouts sein. Und während ich grundsätzliche verstehe, dass man neben Allo und Duo und dem Messenger nicht noch einen weiteren Dienst pflegen will, zeichnet sich gerade Hangouts durch praktische Features aus, die die anderen Dienste vermissen lassen.

So bietet Google Hangouts nicht nur Chat auf Text-Basis, Unterstützung für Fotos, GIFs und Videos, sondern integriert auch Videotelefonie, die mehrere Teilnehmer unterstützt, was dem Dienst ursprünglich zu seinem Namen verhalf. Hierfür nicht eine gesonderte App nutzen zu müssen, ist einfach sehr praktisch und kommt noch dem am nähesten, was Apple mit iMessage und FaceTime umsetzt: eine all-in-one Lösung.

Außerdem ist Hangouts nicht auf ein Smartphone angewiesen, wie es etwa bei Allo oder dem SMS-, bzw. RCS-Messenger der Fall ist. Kein Scannen eines QR-Codes, bevor man etwas schreiben kann, keine Unterbrechung, weil vielleicht gerade keine Verbindung zwischen Smartphone und Internet registriert wird. Man nutzt den Dienst auch im Web schlicht über sein Google-Konto.

Offiziell: Google+ wird nächstes Jahr für private Nutzer geschlossen

 

Zwar wird Google Hangouts laut Googles Kopf für Kommunikation, Scott Johnston nicht komplett eingestampft, aber in zwei Dienste, die wohl auch exklusiv für Unternehmen bleiben, aufgeteilt. Auch wenn man sich offiziell nicht auf einen Zeitrahmen festlegen will, haben die Kollegen von 9to5google laut eigener Aussage handfeste Quellen, die eine Ablösung für 2020 in Aussicht stellen.

Zwei Tweets von Johnston bestätigen aber auf jeden Fall das geplante Vorgehen:

 

Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis auch Google Hangouts seinen Abschied feiern würde. Dass es sich hierbei (geplant) schlussendlich um eine Migration exklusiv in den Business-Bereich und die GSuite handelt, ist allerdings nur ein kleiner Trost für die Endanwender, die den Dienst gerne nutzen und genutzt haben.

Aber wer weiß? Vielleicht bringt Google ja auch noch 4 neue Messenger bis dahin raus – bis 2020 ist es ja noch ein wenig hin.

 

 

Von Michael

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