Das dürfte eigentlich nicht wundern: laut einer Studie der Columbia University werden im Schnitt in 6 von 10 Fällen Beiträge, die das Licht des Internets erblicken geteilt, ohne von jeweiligen Nutzer gelesen worden zu sein.

Dafür hat man insgesamt 2,8 Millionen Tweets zu 59.000 Inhalten untersucht und die Interaktionszeit der Nutzer seit Veröffentlichung, aber auch das Tracking der Nutzer ausgewertet und feststellen müssen, das 59% aller Links, die geteilt wurden, gar keine Klicks verbuchen konnten.  Das nenne ich mal faul 2.0 – offenbar war den Nutzern nur wichtig, dass man mithilfe der Überschrift des Artikels die eigene Meinung untermauert.

Problematisch wird das dann aber bei satirischen Inhalten. Im Gegensatz zu gefühlten 50% des Internets warten Plattformen, wie Der Postillion nämlich nicht mit nichtssagenden Headlines á la „Krasse Sachen, die du mit Bananen machen kannst! :O Nummer 4 hat mich am meisten geschockt“ auf, sondern packen eben die Kernaussage des eigenen Beitrags in die Überschrift. So passiert etwa bei dem Beitrag Notrufnummern 110 und 112 werden kostenpflichtig, der promt für unterirdische Hasskommentare und anti-Gutbürger-Weisheiten sorgte (Beispiel hier).

Auf die Spitze getrieben hat es das Satire-Magazin Science Post, deren Beitrag mit dem treffenden Titel Study: 70% of Facebook users only read the headline of science stories before commenting sich nach einer kurzen Einleitung so liest:

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Auch hier haben Nutzer offenbar zugeschlagen, ohne den Beitrag tatsächlich zu lesen.

 

Was ist jetzt besser? Pest oder Cholera? Nutzer, denen als Inhaltsangabe eine Überschrift ausreicht oder Click-Sammler wie Focus, Chip oder alle anderen, die auf einer Stufe mit der Huffington Post stehen? ;)

 

 


Quelle: washingtonpost via t3n

Von Michael

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