Google rollt auf Pixel-Geräte ein neues Feature aus, das die Vorhersage über die restliche Akkulaufzeit verbessert. Die Aussicht basiert auf den Gewohnheiten der Nutzer.

Aktuell berechnet ein Smartphone die verbleibende Laufzeit eures Akku anhand einer einfachen Rechnung: sagen wir, ihr habt noch 70% Akku und die bisherigen 30% sind in eineinhalb Stunden verbraucht worden, wird das Gerät davon ausgehen, dass es sich mit der restlichen Zeit genauso verhält. Euch wird also unter System in den Akkueinstellungen eine voraussichtliche Restlaufzeit von 3,5 Stunden angezeigt werden. So weit, so einleuchtend.

Basis für die Prognose ist immer die bisherige Nutzung seit der letzten Ladung

Allerdings kann es ja gut sein, dass ihr in den letzten 1,5 Stunden in der Bahn gesessen habt und dabei ausgiebig Dead Trigger 2 gespielt habt und noch eine Folge Family Guy bei Netflix gestreamt habt. Weil ich das immer auf dem Weg zur Uni macht, anstatt den Inhalt der letzten Vorlesung noch einmal durchzugehen. Wenn ihr aber gleich in der Uni seid und natürlich ganz konzentriert mitarbeitet, beansprucht ihr das Smartphone ja fast gar nicht und entsprechend verbraucht es dann auch weniger Akku. Das beeinflusst dann wiederum die berechnete Laufzeit und diese wird auf Basis des Mittelwerts der letzten Stunden neu berechnet. Die Basis für diese Prognose bildet also immer nur die bisherige Nutzung seit der letzten vollständigen Ladung.

Hier will Google jetzt einhaken und die Benutzung eures Geräts über längere Zeiträume hinweg als Grundlage für die Berechnung der zu erwartenden Akkulaufzeit heranziehen. Wenn ihr also unter der Woche immer morgens in der Bahn daddelt, danach in der Vorlesung nur brav zuhört und nicht mit dem Smarpthone spielt und am Wochenende vor allen Dingen abends den Akku mit Instagram-Sitzungen bei der WG Party beansprucht, werden diese (nennen wir sie mal) Gewohnheiten in Zukunft in die Prognose einfließen.

In einem Post im Support-Forum von Google erklärt ein Google Mitarbeiter diese Technologie:

we built an on-device model that evaluates how you use your phone’s battery over time. Your phone looks at your battery usage on similar days and times, and uses that to predict your battery life in a personalized way.

Erfreulich dabei ist, dass man hierzu keine Daten für die Auswertung an Google-Server sendet, sondern diese Berechnung auf dem Gerät stattfindet und die Benutzung über längere Zeiträume hinweg immer präzieser werden dürfte.

Sehr cool: die Prognose, die man aufrufen kann, zeigt schon vorab, wo die Beanspruchung des Akku höher oder weniger stark im Laufe des Tages sein wird – natürlich nur auf Basis der bisher erfassten Daten. Wenn ich also, statt in der Uni, heute im Freizeitpark seid und dort ständig Fotos schießt und Videos macht, wird der Graph natürlich von der tatsächlichen Laufzeit abweichen. Aber das sollte klar sein.

 

Ein kleiner Wermutstropfen bleibt allerdings: die Funktion wird ausdrücklich für Pixel-Smartphones erklärt, bzw. vorgestellt. Es handelt sich also wohl leider nicht um ein grundlegendes Feature von Android, das wir auf magische Weise plötzlich auch auf unseren „normalen“ Geräten sehen werden. Unklar ist außerdem, ob die Funktion nur für die beiden Pixel 2-Smartphones verfügbar gemacht wurde oder ob auch die Pixel der ersten Generation dieses Feature erhalten.

Ich hoffe aber stark, dass diese intelligente Akku-Vorschau von Google noch standardmäßig in eine der Android Oreo-Versionen eingebaut wird und damit dann ihren Weg auf möglichst viele Geräte findet. Denn bei meiner Arbeitswoche, die ziemlich klar strukturiert ist, wäre das ein netter Bonus!

 

 


Quelle: google via phonearena

Von Michael

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