Wer uns hier schon ein wenig länger folgt, der weiß, dass ich mit höchster Spannung das Thema Google Glass verfolge. Die smarte Brille, die Google für über 3 Jahren vorgestellt hatte, für 1500$ verkauft, dann wieder komplett vom Markt entfernt, verschiedene neue Patente eingereicht und zuletzt in eine neue, separate Abteilung mit dem Namen Project Aura unter der Alphabet-Schirmherrschaft integriert hatte, hat also schon einen ziemlichen Weg hinter sich. Und das ist auch eine gute Sache, denn ich erinnere mich nur mit einem weinenden Auge an den Nexus Q, den man erst mit viel Tamtam angekündigt und dann urplötzlich doch eingestampft hatte und bin froh, dass es Google Glass nicht auch so erging.

Jetzt sind nach vielen, vielen, vielen Patenteinträgen die ersten echten Bilder der sogenannten Enterprise Edition bei der Zertifizierungstelle FCC aufgetaucht, die die halbe Brille in der Ausführung zeigt, die vornehmlich für den produktiven Einsatz in Firmen, Lagerorten, Krankenhäusern usw. geplant ist:

google glass enterprise edition fcc (2)

 

Was hat sich also seit der ersten Version verändert? So einiges: Zuerst dürfte auffallen, dass das Prisma, das das Bild für den Träger abbildet, ein ganzes Stück gewachsen ist, wodurch das virtuelle Display jetzt etwas mehr vor dem Auge und nicht daneben platziert. Außerdem bietet das Gelenk am vorderen Teil jetzt deutlich größere Winkel, was aber wohl weniger dem Anpassen an das individuelle Gesicht dient, sondern wohl eher der Falt- und Transportierbarkeit. Zu den offen liegenden Innereien der Brille lässt sich von hier aus natürlich nichts sagen – außer, dass sie garantiert deutlich überholt wurden und neben einem leistungsstärkeren Prozessor wohl auch einen größeren Akku mit mehr Laufzeit bieten dürfte. Sehr erfreulich, denn die Explorer Edition von Glass hatte nach Angaben von vielen Testern nach 30-45 Minuten knipsen von Fotos und Filmchen aufnehmen bereits die Grätsche gemacht. Noch viel erfreulicher: auch der microUSB-Anschluss ist nun passé; geladen wird die Brille über den Connector im vorderen Drittel, der ganz offensichtlich magnetisch anheftet.

Was nicht so richtig auszumachen ist, ist die Art, wie das Teil an einem Gestellt befestigt wird. Denn so lose wird es wohl nicht möglich sein, Google Glass zu tragen… Neben dem Scharnier erkennt man einen schwarzen Punkt (oder ein Loch?) – hier könnte evtl. wie bei der ersten Variente eine Schraube den Glass-Teil mit einem (speziellen) Brillengestell verbinden. Oder auch nicht. Keine Ahnung.

Was aber ebenfalls zu erwarten sein dürfte: Die Kamera von Google Glass wird wohl ebenfalls stark überholt worden sein. Das ist zwar auf der einen Seite erfreulich, auf der anderen Seite wird das die Diskussion um vermeintlich im Geheimen geschossene Fotos erneut anheizen…

Ich bin auf jeden Fall schon jetzt sehr heiß auf die Google I/O – denn es geht wohl niemand mehr davon aus, dass die smarte Brille ein weiteres Jahr im Dunkeln entwickelt wird, sondern man jetzt kurz vor dem Release steht. Ob dann allerdings auch eine Consumer-Version kommt oder ob man seitens Google aufgrund der doch recht starken Widerstände komplett darauf verzichten könnte, ist völlig unklar.

 

 


Quelle und Bilder: 9to5google

 

Von Michael

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