Wir haben sie überall; auf der Straße, zuhause im Wohnzimmer, im Bad, im Büro, in öffentlichen Gebäuden… Lampen. Nichts besonders, oder? Noch nicht.

Eine Technik mit dem klangvollen Namen Li-Fi (Light Fidelity), die es erlaubt, Daten über Lichtquellen, wie Deckenleuchten zu transportieren ist schon vor einigen Jahren von der Iniversität in Edinburgh entwickelt worden – jetzt hat ein start-up Unternehmen aus Estland das Thema aufgegriffen und die ersten Tests erfolgreich und mit sehr beeindruckenden Ergebnissen abgeschlossen. Bis zu 224 Gigabit pro Sekunde hat man erreicht – wem das nichts sagt: das sind umgerechnet 28 GigaByte, die pro Sekunde vom Sender zum Empfänger wandern. Und wer gerne noch bemerkenswerte Zahlen hören will: in einer Minute sind das theoretische 1,6 Terrabyte. WLAN schafft indes unter den idealsten Bedinungen bis zu 1,3 Gigabit pro Sekunde. Bam.

Die Technik dahinter ist in der Theorie simpel: Daten werden in Nullen und Einsen übertragen – also „an“ und „aus“. Genau das Tun Lampen schon heute, bei uns in der Regel mit 50Hz. Für die Datenübertragung über das Licht werden die zu übertragenden Daten einfach in die Ein- und Ausschalt-Vorgänge eingebaut. Das ganze passiert bei einer so hohen Frequenz, dass unser Auge davon nichts merkt – für uns ist das Licht einfach an. Dabei bietet Li-Fi auch eine gewisse Sicherheit gegenüber WLAN, denn die Licht-Verbindung kann natürlich nur in direkter Sichtweite funktionieren, während WLAN-Acces Points fröhlich in die Umgebung strahlen und so ein höheres Sicherheitsrisiko darstellen.

In einem TED Talk erzählt Harald Haas, dass auch normale Glühbirnen und Lampen zu dieser Datenübertragung modifiziert werden könnten. Allerdings hat Li-Fi natürlich auch gewisse Nachteile: in einem lichtdurchfluteten Raum kann es schwer für den Empfänger sein, das Daten-Licht aus den restlichen Lichtquellen (Stichwort: Sommer) herauszufiltern. Außerdem würde jeder Schatten, der auf den Empfänger geworfen wird, die Übertragung unterbrechen oder doch wenigstens sehr stark einschränken. Vom abendlichen Surfen im Schlafzimmer wollen wir erst gar nicht anfangen…

Nichtsdesotrotz ist das eine sehr vielversprechende Technik und ich bin gespannt, was hier in den nächsten Jahren noch kommen wird!

 

 


Quelle: ifls

 

Von Michael

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