Dass es HTC aktuell nicht gut geht, ist ein offenes Geheimnis. Die Verkaufszahlen der Smartphone-Sparte gehen seit Monaten zurück und das Bereich schreibt schon lange keine schwarzen Zahlen mehr. Das hat sich in meinen Augen HTC auch ein ganzes Stück weit selber zuzuschreiben, da man gerade mit den letzten Geräten ganz weit weg von dem ist, was die Taiwanesen seinerzeit mit dem HTC One M7 an die vorderste Spitze der Smartphone-Hersteller gebracht hatte. Denn gute Kamera hin oder her; das HTC U11 sieht furchtbar aus und ich kann jeden verstehen, der dem Gerät aus diesem Grund etwa ein Galaxy S8 vorzieht.

Jetzt sind aber neue Informationen aus Taiwan in Form einer Veröffentlichung der Commercial Times bekannt geworden, nach denen wohl ein Verkauf der Smartphone-Sparte von HTC an Google beinahe unter Dach und Fach ist. Eine erste Meldung zu einem etwaigen Verkauf gab es bereits vor rund zwei Wochen durch Bloomberg, die da noch Google nur als eine von mehreren Optionen als Käufer nannten. Bei dem Verkauf handelt es sich allerdings eben nicht um die Gänze HTCs, da etwa der VR-Bereich mit der HTC Vive noch immer stark floriert und der Hersteller mit diesem Resort sehr erfolgreich ist und wohl auch bleibt.

Aktuell ist aber eben die Smartphone-Sparte, die HTC schlechte Zahlen beschert: im August diesen Jahres nahm man rund $100 ein, was in einem Bereich in dem HTC agiert einem Handgeld gleich kommt. ALs Relation: im Vergleich zum vergangenen Jahr hat HTC in diesem August 54,4% weniger Einnahmen.

 

Google kann es richten

Google hatte bereits in 2011 einer desolaten Mobilfunksparte eines Herstellers durch einen Kauf auf die Beine geholfen. Mit der Aquisition von Motorola Mobility hatte man sich vornehmlich einige Patente gesichert, gleichzeitig aber auch diverse Stellen neu besetzt und den Kahn wieder auf eine neue Bahn gelenkt. 3 Jahre nach dem Kauf ging Motorola Mobility dann an Lenovo und seitdem geht es dem Unternehmen wieder prächtig.

Bei HTC könnte Google aber mehr als nur die Patente im Blick haben. HTC hatte eine groß Geschichte als Hersteller und brillierte jahrelang mit ausnehmender Verarbeitung und teils guten Ideen. Vor allem aber lieferte HTC die Basis für die ersten beiden Pixel-Smartphones aus 2016 und auch für die Hardware des Pixel 2 sind wohl die Taiwanesen hauptverantwortlich. Da Google seit dem Pixel Chromebook nun schon einige Geräte in (quasi) Eigenregie gefertigt und verkauft hat, erscheint es nur logisch, sich ein Firma einzuverleiben, die im Hardware-Segment auf jahrelange Erfahrung zurückblicken kann.

Darüberhinaus könnte Google davon profitieren, dass HTC als Tochter bestehen bleiben könnte und zusätzlich zu allen kommenden Pixel-Smartphones, -Tablets und -Chromebooks eigene Geräte auf den Markt bringt und mit einer neuen Design-Abteilung vielleicht wieder zu dem Hersteller wird, der in 2013 für eines der besten Smarpthones überhaupt gesorgt hatte.

 

Wie viel an dem Bericht letzten Endes dran sein wird, können allerdings nur die kommenden Monate zeigen. Details zu einem eventuellen Deal werden wir auf keinen Fall vor Oktober erfahren, da jetzt erst einmal das nächste Pixel-Event ansteht und sich Google den Hype um die Geräte nicht durch eine solche Ankündigung verwaschen lassen wird.

 

 

 


via phonearena, androidauthority

Von Michael

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