Lytro hatte vor einigen Jahren für großes Aufsehen gesorgt, als man eine erste kompakte und eingigermaßen erschwinglichen Plenoptische Kamera auf den Markt brachte. Seitdem hat das Unternehmen eine Reihe von Patenten angemeldet, sich in den VR-Bereich vorgewagt und die bilderfassende Technologie weiter ausgebaut. Dieses Wissen ist für Google offenbar so interessant, dass man die Firma übernehmen will.

Dass Google gerade das Kamera-Thema ernst nimmt, weiß jeder, der schon einmal mit einem Pixel 2 Fotos geschossen oder Videos aufgenommen hat. Hier hat man die Technologie in den Hosentaschencomputern so weit entwickelt, dass man mit den aktuellen Pixel-Geräten die besten Bilder überhaupt schießt – vieles nicht zuletzt dank Googles machine learning Algorithmen, die die Fotos im Nachhinein noch einmal überarbeiten.

Eine deutliche Verbesserung der Bilder, bzw. der Verarbeitung dieser könnte Google durch die Übernahme von Lytro erzielen, die unter anderem die Technologie von Lichtfeldkameras für den consumer-Bereich vorangetrieben hat und mittlerweile auch für VR-Anwendungen Kameras anbietet.

Ihr wisst nicht, was eine plenoptische Kamera ist? Also Wikipedia erklärt es wie folgt:

Eine plenoptische Kamera, auch Lichtfeldkamera genannt, erfasst neben den üblichen 2 Bilddimensionen eine weitere, nämlich die Richtung einfallender Lichtstrahlen. Durch die zusätzliche Dimension enthalten plenoptische Aufnahmen Informationen über die Bildtiefe.
Der besondere Vorteil plenoptischer Kameras liegt in der theoretisch unendlichen Schärfentiefe und der Möglichkeit der Refokussierung, also der nachträglichen Verschiebung der Schärfeebene im Objektraum (Fokusvariation). Durch die zusätzliche Tiefeninformation kann eine plenoptische Kamera auch als 3D-Kamera verwendet werden.
Entscheidend für die Funktion plenoptischer Kameras ist, dass dieselbe Szene aus mehreren Blickwinkeln erfasst wird. Dabei ist es irrelevant, ob ein Array aus konventionellen Kameras die Szene erfasst, oder die verschiedenen Blickwinkel innerhalb der Kamera erzeugt werden – z. B. durch einen Array aus Mikrolinsen vor dem Bildsensor.

Google hatte schon vor Jahren mit dem Fokuseffekt in der eigenen Kamera-App und mittlerweile mit dem Portrait-Modus bei den Pixel 2-Smartphones ebenfalls mit Neufokussierung experimentiert, bzw. die Tiefeninformationen in Bildern genutzt, um unterschiedliche Tiefenschärfen zu erzeugen. Wenn man sich gerade die Patente von Lytro zu Eigen machen könnte, würde das sicherlich das Potenzial der hauseigenen Kamera-Lösungen deutlich voran bringen. Und wer weiß – vielleicht sehen wir ja in einem kommenden Smartphone aus Mountain View tatsächlich eine plenoptische Kamera?

 

 


Quelle: techcrunch via phonearena

Von Michael

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