Seien wir mal ehrlich: mit dem Pixel und dem Pixel XL hat Google zwei sehr gute Smartphones auf den Markt gebracht, keine Frage. Aber für einen Preis, der sich irgendwo bei 800€ und aufwärts bewegt, sehe zumindest ich es nicht ein, hierfür meine hart verdienten Brötchen zu opfern. Dafür ist die Auswahl an sehr guten Android-Smartphones, die nur die Hälfte kosten einfach zu groß. Wie cool wäre es aber, wenn man sich ein „quasi-Nexus“ kaufen könnte, das vielleicht nicht mit einem Snapdragon 9000 ausgestattet ist, dafür aber auch nur 200-300 Euro kosten würde?

 

Android One für alle

Vielleicht haben die einen oder anderen schon einmal von Android One gehört. Vor 2 1/2 Jahren vorgestellt, war Android One eigentlich ein Plan oder eine Initiative von Google, günstige Android Smarpthones in Länder zu bringen, in denen sich potenzielle Käufer einfach keine Galaxy S soundsoviel für $600 kaufen konnten. Der Preis dafür war allerdings, dass man eben auch nicht die High-End Technik in diesen Smarpthones erwarten durfte. 480p- oder 720p Displays mit einer Größe von maximal 5 Zoll, mittelmäßige Kameras und andere Einschränkungen hatten diese Geräte anfangs ohnehin uninteressant für etwas unsere Märkte gemacht. Mittlerweile sind Geräte, die unter dem Dach Android Ones veröffentlicht werden allerdings nicht mehr nur diese „billig“-Smartphones, sondern könnten wohl 80-90% der derzeitigen Smartphone-Besitzer locker das bieten, was sie effektiv mit ihren Smartphones machen wollen.

Das Problem bei diesen Smartphones ist allerdings, dass sie schlicht und ergreifend nicht einfach so bei uns oder in den Staaten zu bekommen sind. Exklusiv über etwa indische oder türkische Anbieter in ihren Heimatländern vertrieben, bekommt man diese Geräte hierzulande nicht.

Das könnte sich aber bald ändern: laut The Information plant Google, ein erstes Android One Gerät offiziell für die USA zu bringen. Effektiv also ein Nexus-Smartphone (weil auch Android One ohne Anpassungen und Stock Android kommt), das lediglich wenige hundert Dollar kosten soll. Dabei garantiert man auch den Android One-Smartphones die obligatorischen 2 Jahre Software-Support, wie man sie etwa bei den Pixel-Geräten bekommt. Das schließt die monatlichen Sicherheitspatches, sowie Aktualisierungen des gesamten Betriebssystems auf kommende Versionen ein.

Das erste „budget Nexus“ soll übrigens in Kooperation mit LG entwickelt werden, die mit dem Nexus 4, Nexus 5, Nexus 5X und den beiden kommenden Android Wear-Smartwatches nun auf eine beständige Geschichte mit Google zurückblicken können.

Ob wir in absehbarer Zeit auch damit rechnen dürfen, diese deutlich günstigeren Smarpthones von Google in Deutschland zu sehen, bleibt allerdings noch abzuwarten.

 

Was war eigentlich mit…

Android Silver und der Google Play Edition?

Besonders schade finde ich die Tatsache, dass Google das Google Play Edition Programm eingestellt hat. Hier hatte man einige Smartphones von Samsung oder HTC in das eigene Portfolio aufgenommen und diese einfach mit Stock Android versehen, was diese (zu ihrer Zeit sehr guten) Smartphones effektiv ebenfalls zu Nexus-Geräten gemacht hatte. Wer auf Samsungs TouchWiz oder HTCs Sense Wert legte, konnte sich die „normalen“ Versionen kaufen oder eben auf die von Google vertriebenen GPE-Devices zurückgreifen. Seit knapp 2 Jahren ist damit allerdings Schluss und es ist auch nicht absehbar, dass man diese Reihe noch einmal wieder bringt.

Bei Android Silver hatte man lange gemunkelt, dass es sich dabei um eine Art Nachfolger des Google Play Edition-Prinzips handeln könnte. Smarpthones, bei denen Google nicht seine Finger in den Hardware-Entscheidungen hatte, sondern lediglich die unveränderte Software bereitstellte. Was aus Android Silver geworden ist, wissen wir mittlerweile: nichts.

 

 


via derstandard

Von Michael

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